In dem Mengeder Seniorenheim Am Burgring 1-3 wurde nur die Hälfte der Bewohner geimpft. © Dieter Menne (A)
Impfung
Hälfte der Bewohner eines Dortmunder Seniorenheims ohne Corona-Impfung
Während andere Seniorenheime in Dortmund schon als „durchgeimpft“ gelten, soll es im Westen ein Altenheim geben, in dem die Hälfte aller Bewohner keine erste Impfung erhalten haben. Stimmt das?
Einige Altenheime in Dortmund gelten als „durchgeimpft“. Das Huckarder St. Antonius Seniorenheim beispielsweise. Dort haben 99 von 100 Bewohnern die zweite Impfung gegen das Coronavirus bekommen.
Auch in dem Seniorenzentrum Am Volksgarten in Lütgendortmund sind alle Bewohner zweimal geimpft worden. Das erleichtert Bewohner, Pflegeheime und Angehörige.
Pflegeheim hinkt hinterher
Nun soll es in Mengede ein Pflegeheim geben, das mit der Impfung hinterherhinkt. Ein Dortmunder berichtet, dass in dem Pflegeheim Am Burgring 1-3 „bisher die Hälfte der Bewohner keinmal geimpft worden“ seien.
Und das, „obwohl der offizielle Impfstart am 27.12.2020 war, also vor fast zwei Monaten“. Seine Mutter lebt in dem Heim.
Ihn beunruhigt es, dass er als Angehöriger keine Informationen erhält: Der Heimleiter verweist an die KVWL, die wiederum meint, das Heim selbst sei verantwortlich. „Eine einleuchtende Erklärung dafür gibt es auf entsprechende Fragen nicht“, sagt der Sohn.
Die KVWL verweist auf Nachfrage der Redaktion auch an das Heim. Warum in Mengede nur so wenig Bewohner geimpft wurden, weiß der Sprecher nicht. Er betont, dass es sich um „impfwillige“ Bewohner handeln muss. Sie müssen also der Impfung zustimmen. Außerdem müssen sie gesund sein.
Erster Impftermin war Mitte Januar
Martin Kaiser, Geschäftsführer der Städtischen Seniorenheime Dortmund, gibt schriftlich bekannt, dass am 15. Januar der erste Impftermin war. „Mit dieser Impf-Aktion waren mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner versorgt.“ Die Bewohner bekamen den Impfstoff von Biontech, so Kaiser.
Doch der Folgetermin am 24. Januar wurde, laut Kaiser, „durch die zuständige Impfstelle KVWL“ abgesagt, ebenso der Ersatz-Termin Mitte Februar („KW 6 / Februar“).
Kaiser sagt, dass die Städtische Seniorenheime Dortmund gGmbH keinen „Einfluss auf einen Zeitpunkt der Impfungen oder einen Endtermin, an dem die Impfungen durchgeführt werden sollen“ haben. Man sei in ständigem Austausch mit der KVWL, um einen Termin abzumachen.
Zu wenig Zeiten, um Corona-Tests zu machen?
Was dem Sohn der Bewohnerin ebenfalls sauer aufstößt sind die Zeitspannen, in denen er sich auf das Coronavirus testen lassen kann. Im Heim könne man sich am Mittwochvormittag bis 11 Uhr und samstags ab 16 Uhr testen lassen.
Der Test sei dann für 48 Stunden gültig, um Angehörige zu besuchen. Vorher seien Besucher auch mit einem negativen Covid-Test hereingekommen, der eine Woche alt war.
„Das heißt, wer wie ich seine Mutter am Freitagnachmittag oder Samstag vor 16 Uhr besuchen will, muss sich jedes Mal einen externen Test besorgen“, berichtet der Sohn.
„Individuelle Lösungen“
Gäbe es nicht eine Möglichkeit, eine weitere Zeitspanne anzubieten, fragt sich der Angehörige.
Dazu sagt Kaiser: „Wir bieten für Besucherinnen, Besucher und Angehörige an vier Tagen in der Woche zwischen Montag und Samstag Testtermine an.“
Dafür müssten sich Interessierte anmelden. In Ausnahmefällen sei es möglich, „individuelle Lösungen“ nach Absprache zu finden.
Es gibt genug Impfstoff
Anke Widow, Pressesprecherin der Stadt Dortmund, kann einen Grund für die wenig Geimpften ausschließen: „Wir können bestätigen, dass im Rahmen der Bestellung ausreichend Impfstoff zur Verfügung stand.“
Da die Impf-Termine zwischen der KVWL und der Einrichtung selbst ausgemacht werden, liegt es also entweder am Heim oder an der KVWL, dass bisher noch nicht alle impfwilligen Bewohner eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen haben.
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