Die Stadt Dortmund ist ständig Ziel von Hackerangriffen. © dpa
Bedrohung für Verwaltung
Cyber-Attacken: 450.000 Angriffe auf Stadt Dortmund – in nur 4 Wochen
Cyberkriminalität ist eine große Gefahr für kommunale Verwaltungen. Ein Hacker-Angriff hat die Stadt Witten jetzt komplett lahmgelegt. Auch die Stadt Dortmund wird regelmäßig angegriffen.
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt hat als erste Gemeinde in Deutschland am 9. Juli den Katastrophenfall nach einem Hackerangriff ausgerufen. Cyberkriminelle haben die Daten des Landkreises verschlüsselt, so die Verwaltung lahmgelegt und verlangen nun ein Lösegeld, um die Amtscomputer wieder freizugeben. Jetzt hat ein Hacker-Angriff die Stadt Witten komplett lahmgelegt.
Cyberkriminalität ist nicht nur eine große Gefahr für Unternehmen, sondern auch für kommunale Verwaltungen. Oft dienen gefälschte E-Mails, in deren Anhang sich das Schadprogramm verbirgt, als Einfallstor in das jeweilige Computersystem.
Auch die Stadt Dortmund ist häufig Ziel von Cyberangriffen auf ihre digitale Infrastruktur. „Die Art möglicher Angriffe ist sehr vielfältig und reicht von E-Mails mit schädlichen Dateianhängen, über den Versuch Systeme zu überlasten und damit funktionsunfähig zu machen, bis zum unbemerkten Eindringen, um Informationen abfließen zu lassen“, teilt Stadtsprecher Michaels Meinders auf Anfrage mit.
Bedrohungen wurden abgewehrt
So seien von den 927.841 E-Mails, die allein im vergangenen Monat bei der Stadt Dortmund eingegangen sind, nur 500.583, also rund jede zweite, ohne Bedrohungspotenzial gewesen, sagt Meinders und fügt hinzu: „Die Bedrohungen konnten abgewehrt werden.“
Nach Medienberichten verschafften sich die Kriminellen in Anhalt-Bitterfeld den Zugang durch eine Windows-Sicherheitslücke. Die Stadt Dortmund nehme Angriffe auf die IT-Infrastruktur, wie jetzt auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld, sehr ernst, sagt Meinders. Die aktuelle Sicherheitslage werde beobachtet, um auf Hinweise und bekannt gewordene Schwachstellen schnell mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können.
„Daneben existieren technische Sicherungsmaßnahmen, die laufend an geänderte Bedrohungslagen angepasst werden“, so der Stadtsprecher. Eine der wichtigsten Schutzebenen sei der Mensch vor dem Computer. „Hier muss durch Information und Schulung ein hohes Maß an Sensibilisierung erreicht werden, damit Angriffe erkannt und direkt abgewehrt werden.“
Kleinere Störungen in der Vergangenheit
Bei den ständigen Angriffen auf die IT-Infrastruktur der Stadt Dortmund sei es in der Vergangenheit in Einzelfällen zu kleineren Störungen gekommen, berichtet Meinders, die man jedoch habe schnell beheben können.
Störungen der öffentlichen Verwaltung als kritische Infrastruktur wirken sich direkt auf das öffentliche Leben aus. Vom Bauantrag über Melde-Angelegenheiten bis zu Anträgen für Sozialhilfe geht nichts mehr, wenn die Datenbestände verschlüsselt sind.
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