Grundschule sucht verzweifelt OGS-Plätze Bei steigenden Schülerzahlen läuft die Zeit davon

Steigende Schülerzahlen: Berghofer-Grundschule fehlen OGS-Plätze
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Wenn eine Grundschule hohe Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr meldet, ist das zunächst ein gutes Zeichen. An der Berghofer-Grundschule liegen bis Dezember 2023 bereits fast 100 Anmeldungen für das Schuljahr 2024/25 vor. Laut Schulleiterin Dorothee Sandkühler-Daniel bedeutet das, dass voraussichtlich eine vierte Klasse 1 vom Schulträger genehmigt wird. Normalerweise ist die Grundschule mit je einem Standort in der Busenbergstraße und im Hirschweg dreizügig.

Mehr Klassen bedeuten aber auch mehr Räume, in denen der Unterricht stattfindet. Außerdem sind die meisten Schülerinnen und Schüler in der Betreuung. Am Standort Busenbergstraße ist die offene Ganztagsbetreuung der Schule untergebracht, am Hirschweg gibt es eine Kurzbetreuung bis 14 Uhr.

Es sei aber zu erwarten, so die Schulleiterin, dass ein Großteil der neu angemeldeten Kinder die Ganztagsbetreuung in Anspruch nehmen werde. Und zwar auch am Standort Hirschweg. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Ein weiteres Problem: Die Turnhalle an der Busenbergstraße ist seit Jahren geschlossen. Ein Neubau ist nicht in Sicht.
Ein weiteres Problem: Die Turnhalle an der Busenbergstraße ist seit Jahren geschlossen. Ein Neubau ist nicht in Sicht. © Jörg Bauerfeld

An einen dringend notwendigen An- oder Neubau der Berghofer-Grundschule ist in absehbarer Zeit nicht zu denken. Die Stadt hat erst einmal die Erstellung einer Machbarkeitsstudie in Aussicht gestellt. Mit Ergebnissen ist frühestens im Frühjahr 2024 zu rechnen.

Erschwerend käme hinzu, dass ab dem Jahr 2026 jedes Grundschulkind einen Rechtsanspruch auf einen Platz in der Offenen Ganztagsbetreuung hat. Da davon auszugehen sei, dass bis 2026 keine neuen Räume gebaut würden, stehe die Berghofer-Grundschule vor einem Dilemma.

Bitte um Prüfung

Dorothee Sandkühler-Daniel bittet daher die Vertreter der Bezirksvertretung Aplerbeck um Hilfe. „Ich möchte Sie bitten zu prüfen, ob eine räumliche Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtreff im Schulgebäude am Hirschweg möglich ist“, heißt es in einem Brief an die Aplerbecker Politik. Hier müsse vor allem die Küche auf OGS-Standard gebracht werden. Doch was kann die Bezirksvertretung tun?

„Kurzfristig ist das ein Problem, das wir so nicht lösen können“, sagt Bezirksbürgermeister Jan Gravert. „Wir werden dazu im neuen Jahr Gespräche mit der Stadtverwaltung führen.“ Aber, so viel Ehrlichkeit muss sein, das ist ein Dilemma im gesamten Stadtgebiet. „Auch an der Grundschule in Lichtendorf gibt es ähnliche Probleme“, so Gravert.

„Wir müssen schauen, welche Lösungen wir vor Ort schaffen können.“ Ob es den Jugendtreff trifft, der dann seine Räume für die OGS räumen müsste? „Das ist sicher nicht die beste Lösung. Denn für den Jugendtreff dann neue Räume in Berghofen zu finden, ist ein Himmelfahrtskommando.“ Am Ende müsse aber die Verwaltung entscheiden.

Besser planen

Für Jan Gravert gibt es aber noch ein weiteres Problem. „Wir müssen aufpassen, dass, wenn Schulen neue Gebäude bekommen, diese auch zukunftsfähig sind.“ Ein Negativbeispiel sei die Grundschule Aplerbeck. Der neue Erweiterungsbau wurde erst vor wenigen Jahren übergeben. „Und jetzt ist er schon wieder zu klein.“

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