Es handelt sich um ein bevorzugtes Wohngebiet: der Bereich um die Nathebachstraße und die Aplerbecker Schulstraße. Hier ist teilweise noch ältere Bebauung vorhanden, viele Häuser haben lang gestreckte Gärten, die eine große Grünfläche bilden. Das Gebiet weckt Begehrlichkeiten bei Bauträgern. In der Aplerbecker Mark sind nun zwei solcher Grundstücke in den Fokus geraten.
Die Anwohner sind beunruhigt. Sie befürchten durch die Umsetzung der Pläne negative Folgen für ihr eigenes Zuhause. Verschattung oder gar Wertverlust sind nur zwei der Szenarien, die ihnen Sorgen bereiten. Doch um welche Grundstücke handelt es sich genau und was sagt die Aplerbecker Politik dazu? Eines dieser Grundstücke liegt direkt an der Schwerter Straße. Hier stand neben dem kleinen Weinlädchen ein älteres Haus. Doch das wurde gekauft und abgerissen.
Mehrfamilienhaus geplant
Jetzt, so die Befürchtung, soll die durch den Abriss entstandene Zufahrt genutzt werden, um ins Hinterland zu gelangen. Anwohner berichten, dass sie bereits von Verkaufsangeboten für Teile der großen Gärten gehört hätten. Angrenzend an diese Gärten, befindet sich eine große Lagerhalle.
Die Zufahrt erfolgt über die Aplerbecker Schulstraße. Noch ist hier der Dachdeckerbetrieb Breitländer zu Hause. Aber nicht mehr lange. Die Immobilie ist verkauft und soll abgerissen werden. Pläne für eine Neubebauung gibt es bereits. Ein Mehrfamilienhaus soll hier entstehen.

„Grundsätzlich sind wir nicht gegen Nachverdichtung“, sagt Aplerbecks Bezirksbürgermeister Jan Gravert. „Nur muss das von Fall zu Fall entschieden werden. Man muss genau hinschauen, wo gebaut wird.“
Und genau hingeschaut hat die Bezirksvertretung bereits bei der ehemaligen Werkshalle der Firma Breitländer. „Hier haben wir in der Bezirksvertretung einstimmig beschlossen, dass hier nicht gebaut werden soll“, so Gravert. Grund sei der Nathebach, der am Grundstück vorbeifließt. Gravert sei mächtig irritiert, dass das nun offenbar doch möglich ist. Denn ein Bauantragsverfahren läuft bereits.
Kein Bebauungsplan?
„Wir haben damals ein Schreiben von Stadtbaurat Wilde bekommen, dass dort keine Hinterland-Bebauung ohne Bebauungsplan möglich ist.“ Und der würde, soweit er weiß, immer noch nicht existieren. An der Schwerter Straße würde sich die Sache schon wieder anders darstellen. „Dort habe ich schon Gespräche mit dem Stadtplanungsamt geführt und kenne auch die Gründe, warum dort etwas möglich ist“, sagt Gravert.
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 30. Januar 2024 soll nun ein Mitglied der Dortmunder Verwaltung zu den Plänen der Hinterland-Bebauung an der Aplerbecker Schulstraße Stellung nehmen.
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