Die Dortmunder Feuerwehr und der Rettungsdienst fahren mehr als 140.000 Einsätze im Jahr. Davon sind zwei Drittel Notfallrettungen, bei denen höchste Eile geboten ist, um Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden.
Doch immer wieder führen Blaulichtfahrten zu gefährlichen Situationen bis hin zu Unfällen, besonders an großen Kreuzungen mit Ampeln, wenn der Rettungswagen sich bei Rot in die Kreuzung „tasten“ muss. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass die Kreuzung von vorausfahrenden Autos blockiert wird, weil sich zum Beispiel der Verkehr vor der Ampel staut und es schwierig ist, eine Rettungsgasse zu bilden.
Das soll sich ändern. Der Finanzausschuss des Rates hat am Donnerstag (8.12.) grünes Licht für ein Pilotprojekt gegeben, das mit einer Grünen Welle für Feuerwehr und Rettungsdienst den Weg an Knotenpunkten mit Ampeln freimacht, während alle anderen Fahrtrichtungen bei Rot warten.
Zunächst elf Ampelanlagen
Zwar gibt es bereits gewisse Vorrangschaltungen für Feuerwehrautos, doch sind sie in der Regel auf die Ausfahrten der Feuerwachen begrenzt.
Für das Testgebiet des Pilotprojektes sind insgesamt elf Ampelanlagen
zwischen der Frohlinder Straße in Kirchlinde und der Martener Straße in
Marten vorgesehen. In diesem Testfeld sollen die Einsatzfahrzeuge der
Feuerwache 5 in Marten auf der Strecke bis zum Katholischen Krankenhaus in Kirchlinde und stadteinwärts über die Mallinckrodtstraße (OWIIIa) beschleunigt werden.
Und das funktioniert so: Kommt beim Einsatz eine Ampel in Sicht, wird sie vom Führerhaus des Feuerwehr- oder Rettungsfahrzeugs mit einem Knopfdruck auf Grün geschaltet. Im Sekundentakt senden die Fahrzeuge ihre Position und Geschwindigkeit direkt an das Steuergerät der jeweiligen Ampelanlage. Die Ampel schaltet dann in das Vorrangprogramm. Ist die Feuerwehr durchgerauscht, geht die Ampel in ihren Normalzustand zurück.
Kosten über 400.000 Euro
Die Umrüstung der Ampelanlagen und die entsprechende Geräte-Ausstattung der Fahrzeuge kosten die Stadt 419.000 Euro. Die Verwaltung rechnet damit, im April 2023 mit der Umrüstung beginnen zu können. Im Januar 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bewährt sich die neue Technik, dürfte sie auf weitere Strecken ausgerollt werden.
Perspektivisch bietet die Technologie weitere Möglichkeiten für die fortschreitende Digitalisierung des Verkehrsmanagements der Stadt – bis hin zum autonomen Fahren.
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