
© Andreas Schröter
Grüne lehnen überraschend Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung ab
Verkehrspolitik in Dortmund
Die SPD in der Bezirksvertretung Scharnhorst wollte den Verkehr an der Mansfeldstraße ausbremsen. Der Antrag scheiterte – überraschenderweise auch wegen des Vetos der Grünen.
Die Dortmunder Mansfeldstraße werde von Autofahrern Richtung Baukamp gerne als Abkürzung zwischen Alt-Scharnhorst und Kirchderne genutzt. Das sagt die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Scharnhorst. Deshalb schlagen die Genossen für die letzten 500 Meter vor dem Baukamp Aufpflasterungen vor, die den Verkehr bremsen. Die Straße sei in diesem Bereich sehr kurvenreich, dicht bebaut und somit unübersichtlich.
Schon seit Langem beklagen die Anwohner die vielen Autos, die diese Umleitung auch teilweise mit überhöhter Geschwindigkeit nutzen, so die SPD, besonders in dem Bereich vor der Brücke über den Kirchderner Graben. Dort kreuzt zudem ein stark frequentierter Fuß- und Radweg die Mansfeldstraße.
Dieser Argumentation mochten CDU und etwas überraschend auch die Grünen nicht folgen - überraschend, weil sich diese Partei ansonsten stets für solche Maßnahmen einsetzt. Grünen-Sprecher Wolfram Frebel meinte, das sei kein Unfallschwerpunkt.
Und CDU-Sprecher Jürgen Focke sagte, man habe mit Aufpflasterungen keine guten Erfahrungen gemacht. Wenn Autos darüberfahren, könne es zu einer Lärmbelästigung kommen. Bestenfalls könne er sich mit den kleinen Tellern - „Knöpfe“ nannte er sie - anfreunden, die es dort früher einmal gab.
Am Ende lehnten die Bezirksvertreter den Antrag denkbar knapp ab. Es wird sich in diesem Bereich also nichts verändern.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
