Generationswechsel bei Grünen in Dortmund Bekannte Gesichter treten 2025 nicht mehr an

Grüner Generationswechsel: Bekannte Gesichter treten 2025 nicht mehr an
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Graue Haare auf Wahlplakaten der Grünen in Dortmund? Das wird 2025 wohl die Ausnahme bleiben. Sechs Monate vor der Kommunalwahl haben die Mitglieder bestimmt, wen sie in den Stadtrat schicken wollen. Und die Namensliste sieht ganz anders aus als noch 2020.

Da standen noch Ingrid Reuter und Ulrich Langhorst ganz oben, die damalige Doppel-Fraktionsspitze. Sie saß seit 1989 in politischen Gremien in Dortmund, rückte 2001 in den Stadtrat. Er kam 2009 hinzu. Beide wollen aber nach der Kommunwahl im September 2025 aufhören.

Grünen-Politikerin Katrin Lögering spricht während einer Sitzung des Dortmunder Stadtrats ins Mikrofon.
Katrin Lögering und Christoph Neumann (l.) sprechen, Ingrid Reuter (hinten) hört noch aufmerksam zu, tritt aber seltener in Erscheinung - so lief die Arbeitsteilung im Stadtrat schon zuletzt. © Stephan Schuetze

Zwei Bürgermeister hören auf

Auch andere Namen sind nicht mehr auf der Liste: der von Barbara Brunsing beispielsweise, die 2020 als erste Grüne stellvertretende Bürgermeisterin wurde. Oder der von Friedrich Fuß, dem ehemaligen Bezirksbürgermeister aus der Innenstadt-West, der das Amt 2023 weitergab, um wenigstens für ein Jahr noch Ratsherr zu werden. Und die Liste ließe sich noch um weitere Namen verlängern.

Der Generationswechsel kommt nicht überraschend: 2023 gaben Reuter und Langhorst die Fraktionsleitung weiter an Christoph Neumann, der 2020 noch auf Listenplatz 12 gestanden hatte, und an Katrin Lögering, die damals auf Platz 21 rangierte und die 2025 nicht nur auf Platz 1 der Liste rückte.

Grünen-Politiker Friedhelm Fuß schaut während einer Sitzung des Dortmunder Stadtrats auf ein Tablet.
Ex-Bezirksbürgermeister Friedhelm Fuß (l.) und Hans Wiesner gehören zu denen, die bei den Grünen 2025 Platz machen für Jüngere. © Stephan Schuetze

Lögering bekommt 88,62 Prozent

Mit 88,62 Prozent wählten die Grünen die 35-Jährige zur Oberbürgermeister-Kandidatin. „Ich bin überwältigt von dem mir entgegengebrachten Vertrauen meiner Partei und blicke voller Demut, aber auch voller Enthusiasmus, auf die kommenden Monate“, so Lögering.

Zusammen mit Expertinnen und Experten „in Stadt, Politik und Zivilgesellschaft“ machten die Grünen „ein Angebot, Innovation und Fortschritt mit Beständigkeit und dem typischen Charakter von Dortmund zu versöhnen.“ Ein Dortmund, das „bunt, hip und lebenswert“ sei und „Begegnungsorte für alle Generationen“ haben solle.

Christoph Neumann, Co-Sprecher der Grünen im Stadtrat in Dortmund, am Rednerpult.
Fraktionssprecher Christoph Neumann rückt bei der Kommunalwahl auf Listenplatz 2 vor. © Felix Berger/Grüne Dortmund

„Spiegelt Vielfalt wider“

Wollen die Grünen also alles umkrempeln - personell wie inhaltlich? Christoph Neumann, der auf Listenplatz 2 gewählt wurde und Co-Fraktionssprecher bleiben soll, sagt: „Unsere Liste ist ein starkes Team aus erfahrenen und neuen Gesichtern, das die Vielfalt unserer Stadt widerspiegelt.“

Bei der Kommunalwahl 2020 landeten die Grünen mit knapp 25 Prozent auf dem zweiten Platz - hinter der SPD (knapp unter 30) und vor der CDU (22). Das brachte ihnen 22 der 90 Sitze im Stadtrat. Für die Wahl 2025 haben sie nun 51 Namen auf die Liste gepackt - drei weniger als 2020 übrigens.

Außerdem wurden bei der Versammlung der Grünen im Dietrich-Keuning-Haus die 41 Direktkandidaten für die Wahlbezirke bestimmt. Plus insgesamt 12 Listen mit den Kandidaten für die Bezirksvertretungen in den einzelnen Dortmunder Stadtteilen.

„Stärkung der Demokratie“

Worauf die Grünen inhaltlich setzen? Sie selbst formulieren es so: „Neben Klima- und Umweltschutz stehen soziale Gerechtigkeit und die Stärkung der Demokratie im Mittelpunkt - denn diese Themen bewegen die Menschen in dieser Stadt am meisten.“

Nach Lögering und Neumann folgen auf den Listenplätzen 3 bis 10: Britta Gövert, Johannes Zedel, Jenny Brunner, Benjamin Beckmann, Fatime Sahin, Leander Schreyer, Anna Flacke und Thomas Eltner.