Weniger Platz für Autos Grüne fordern Umbau der Hauptstraßen im Dortmunder Süden

Grüne fordern Umbau der Hauptstraßen im Stadtbezirk Aplerbeck
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Die Grünen haben die Nase voll. Vor allem von den „Goodwill-Aktionen“ der Stadt Dortmund in puncto Ausbau des Radwegenetzes, sagen sie. So habe sich laut einer Umfrage des ADCF auf Dortmunder Stadtgebiet in den letzten zwei Jahren kaum etwas gebessert.

„Ja, bei ein paar Kreuzungen hat es Markierungen zur Verbesserung der Radfahr-Sicherheit gegeben, das war’s aber auch schon“, sagt etwa Ulrich Riese, Mitglied der Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung Aplerbeck, über den Zustand im Stadtbezirk.

Dabei gebe es eine Vielzahl von Straßen, vor allem stark frequentierte, bei denen ein Radfahrer allen Mut aufbringen müsse, um diese zu nutzen. Dort gebe es keine Radwege, lediglich die schmalen gestrichelten Linien (Fahrradschutzstreifen), die aber keinen wirklichen Schutz böten.

Wer beispielsweise einmal die Wittbräucker Straße in Richtung Aplerbeck gefahren sei, der wisse, wie problematisch sich der Radverkehr in Aplerbeck gestalte. Daher fordern die Grünen jetzt einen drastischen Umbau der Hauptverkehrsstraßen: weniger Platz für Autos, mehr Platz für Radfahrer.

So könnte eine der Fahrradkreuzungen aussehen. Hier an der Schweizer Allee.
So könnte eine der Fahrradkreuzungen aussehen. Hier an der Schweizer Allee. © Screenshot Bauerfeld

„Wir wollen zwei Meter breite, durchgehende Radwege für die Lichtendorfer Straße, für die Sölder Straße, für die Aplerbecker Straße, für die Schüruferstraße. Und wo das nicht ohne Weiteres möglich ist, wie vielleicht bei der Schüruferstraße, wollen wir den raschen Ausbau paralleler Routen“, sagt Ulrich Riese.

Und die Forderungen gehen noch weiter, denn auf diesen Hauptverkehrsstraßen solle in Zukunft durchgehend Tempo 30 gelten. Darüber hinaus müsse es regelmäßige Schwerpunktkontrollen von Falschparkern auf Radwegen geben, so die Meinung der Grünen. Schon 2020 hatten die Aplerbecker Grünen drastische Einschnitte in den Straßenverkehr gefordert.

Eine Verbindungsstraße zwischen Sölderholz und Sölde ist die Vellinghauser Straße. Radwege sucht man hier vergebens.
Eine Verbindungsstraße zwischen Sölderholz und Sölde ist die Vellinghauser Straße. Radwege sucht man hier vergebens. © Jörg Bauerfeld

Schon damals stellte man fest: „Wenn wir die Verkehrswende wirklich wollen, dann müssen wir so langsam damit anfangen.“ Vorschläge wurden gemacht, um gefährliche Rad-Auto-Kreuzungen zu entschärfen und dem Radverkehr Vorrang zu gewähren. Und das nicht nur an besagten Hauptstraßen, sondern beispielsweise auch am Schulzentrum an der Schweizer Allee. Passiert sei nichts.

Fahrradzonen oder Fahrradstraßen

Hier müssten, wie auch an allen Kindergärten und Schulen, Fahrradzonen oder Fahrradstraßen her. „Es reicht uns nicht, dass die Stadt ein paar Vorzeigeprojekte wie die Veloroute in die Innenstadt hat. Und wir wollen nicht zehn Jahre warten, wir brauchen rasche Fortschritte, jetzt“, sagt Riese.

Es müsste komfortable und sichere Radverbindungen für die kurzen Wege geben, insbesondere von den einzelnen Ortsteilen in das Zentrum von Aplerbeck oder von den Außenbereichen wie Sölderholz oder Lichtendorf. Ebenso seien Verbindungen wichtig zu den benachbarten Stadtbezirken Hörde, Brackel und in die Nachbarstädte Holzwickede und Schwerte.

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