Großes Modehaus in Dortmund soll schließen Am Westenhellweg ist Ende 2023 Schluss

Modehaus Appelrath Cüpper schließt Ende 2023: Es gibt schon Nachmieter
Lesezeit

Schon 2020 war es zeitweise eng geworden für das Modehaus Appelrath Cüpper. Die Corona-bedingten Ladenschließungen hatten zu erheblichen Umsatzausfällen geführt und das 1882 gegründete und traditionsreiche Unternehmen fast in die Knie gezwungen.

Appelrath Cüpper musste eine Insolvenz in Eigenregie anmelden, aus der das Unternehmen schließlich Ende 2020 mit einem neuen Investor aus Österreich wieder herauskam. Betroffen war auch die Dortmunder Filiale am Westenhellweg 59 bis 63 mit rund 60 Beschäftigten.

Mietvertrag läuft bald aus

Zweieinhalb Jahre später ist es nun doch soweit: Appelrath Cüpper musss seine Filiale am Westenhellweg Ende 2023 räumen: Wie der Eigentümer „Aachener Grundvermögen“ auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, läuft der Mietvertrag Ende 2023 aus.

Ob der Damen-Modeanbieter einen neuen Standort in der City sucht oder sich komplett aus Dortmund zurückzieht, bleibt offen. Eine Stellungnahme war vorerst nicht zu erhalten. Erst am frühen Dienstagabend um 17.30 Uhr, meldete sich überraschend Peter Graf, österreichischer Eigentümer von Appelrath Cüpper, erstmals zu Wort.

Demnach: Möglicherweise will Appelrath Cüpper um seinen Sitz kämpfen. Bereits vor Wochen hatte diese Redaktion um Stellungnahme des Hauses gebeten - vergebens. Peter Graf bestritt, dass Ende des Jahres für das Modehaus dort Schluss sei. „Es wird alles so bleiben, wie es ist“, gab Graf zu Protokoll.

Konfrontiert mit den Erklärungen des Immobilieneigentümers Aachener Grundvermögen, nach denen der Mietvertrag Ende des Jahres ausläuft und bereits Verträge mit einem Nachmieter geschlossen wurden, sagte Graf: „Das kann sich der Eigentümer vielleicht wünschen, aber kommen wird es so nicht." Das Modehaus werde "auch über 2023 hinaus" an seinem jetzigen Standort verbleiben. Weitere Informationen wollte Graf auf Anfrage nicht mitteilen. Eine erneute Stellungnahme von Aachener Grundvermögen war am Dienstagabend nicht mehr zu erhalten.

Die Insolvenz hat Appelrath Cüpper überstanden - trotzdem muss der Damenmode-Anbieter sein Geschäft am Westenhellweg Ende 2023 schließen.
Die Insolvenz hat Appelrath Cüpper überstanden - trotzdem muss der Damenmode-Anbieter sein Geschäft am Westenhellweg Ende 2023 schließen. © RN

Nachmieter im Gespräch

Kenner der Handelsbranche fragen sich allerdings seit Langem, wie es mit dem Unternehmen insgesamt weitergeht – immerhin hat Appelrath Cüpper Ende 2022 auch seine Filiale an Hamburgs Einkaufsmeile Mönckebergstraße aufgegeben.

Einen dauerhaften Leerstand wird es in der Immobilie am Westenhellweg 59 bis 63 dennoch nicht geben: Wie zu erfahren war, klopfen bereits zwei namhafte Nachmieter an.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. Juni 2023. Wir haben den Artikel später aktualisiert, nachdem uns doch eine Stellungnahme von Appelrath Cüpper erreicht hatte.

„Umfeld nicht mehr passend“: Weitere Geschäftsaufgabe in Dortmunder City

Karstadt-Mitarbeiter aus Dortmund streiken trotz Rettung: Welche Auswirkungen hat das, Herr Kallweit

Hört auf die Experten vor Ort!: Karstadt-Rettung muss zum Neustart werden