
Für den bei einem Polizeieinsatz getöteten 16-jährigen Mouhamed D. ist in der Dortmunder Innenstadt am Wochenende ein Graffiti angebracht worden. © Lukas Wittland
Großes Graffito für getöteten Mouhamed D. in der Dortmunder Innenstadt aufgetaucht
Tödlicher Polizeieinsatz
Der 16-jährige Mouhamed D. ist am Montag (8.8.) bei einem Polizeieinsatz in Dortmund getötet worden. Jetzt ist ihm zu Ehren ein Graffito in der City aufgetaucht, das auch eine Forderung beinhaltet.
In der Woche nach dem tödlichen Polizeieinsatz, bei dem der 16-jährige Mouhamed D. am Montag (8.8.) erschossen worden war, prägten Demonstrationen das Dortmunder Stadtbild. In der Innenstadt ist nun auch ein großes Graffito für den 16-Jährigen zu finden.
An der Ecke Übelgönne/Ritterstraße ist auf einer Wand hinter dem FZW ein Wandbild für Mouhamed D. gesprüht worden. Auf etwa zehn Metern Breite steht dort groß der Name Mouhamed. Daneben ist überlebensgroß das Gesicht des aus dem Senegal geflüchteten Jugendlichen gesprüht, der sich vor seinem Tod erst eine Woche in Dortmund aufgehalten hatte.
„Justice for Mouhamed“
Auf der Wand wird unter anderem gefordert, was Teilnehmende der Protestzüge auch immer wieder skandiert hatten: „Justice for Mouhamed“ (Gerechtigkeit für Mouhamed).
Die Ermittlungen zum Fall dauern noch an. Bislang gibt es noch viele offene Fragen. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat angekündigt, sich erst in etwa zwei Wochen wieder zu äußern, wenn alle Zeugen vernommen sind.

Das Graffiti für Mouhamed D. ist auf etwa zehn Metern Breite auf einer Wand hinter dem FZW angebracht worden. © Lukas Wittland
Fünf Schüsse verletzten Mouhamed D. tödlich
NRW-Innenminister Reul hatte in der Woche Interviews zu dem tödlichen Vorfall gegeben. Seinen Schilderungen nach sei Mouhamed D. suizidal gewesen und habe ein Messer bei sich gehabt. Polizeibeamte hätten ihn aufgefordert, es fallen zu lassen. Daraufhin sei erst Pfefferspray zum Einsatz gekommen, dann sei ein Taser eingesetzt worden. Beides erfolglos. Als sich Mouhamed D. dann in Richtung der Beamten bewegte, schoss ein Polizist. Fünf Projektile trafen. Der Jugendliche starb im Krankenhaus.
Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.
