DSW21 will mehr Dortmunder zum Busfahren motivieren. Dafür gibt es detaillierte Pläne. © Dieter Menne (Archiv)

Verkehrswende in Dortmund

Großes Busprojekt: DSW21 will Dortmunder Autofahrer in die Busse locken

Mit einem dicken Paket an Vorschlägen will DSW21 zu einem Motor der Verkehrswende in Dortmund werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Busverkehr: Es könnte vier neue Linien geben.

Dortmund

, 25.06.2021 / Lesedauer: 3 min

Das bedeutendste Busprojekt im DSW21-Positionspaper „Dortmund mobil 2030“ dürfte die sogenannte „Innovationslinie 400“ sein. Dabei handelt es sich um eine Ring-Linie, die im Zehn-Minuten-Takt fährt und teils großräumig um die Dortmunder Innenstadt herum führt.

Sie verläuft von Brünninghausen über Phoenix-West und führt über Voßkuhle und den Gewerbehof Defdahl in die östliche Innenstadt. Im weiteren Verlauf bindet sie den Hoeschpark und den Borsigplatz an und spannt über Hauptbahnhof und Westentor den Bogen zum Kreuzviertel.

Von dort geht es über die Saarlandstraße erneut in die östliche Innenstadt, wo sie das geplante Wohnquartier „Deggingshöfe“ anbindet.

Auf ihrer Route sollen die Busse alle wichtigen Stadtbahn-Haltestellen anfahren und so bequeme Umsteigemöglichkeiten ins Stadtbahnnetz schaffen. Das könnte, so die Idee dahinter, wichtige Achsen in die City vom Verkehr entlasten.

App zeigt an, ob der Bus voll oder leer ist

DSW21 will die Linie 400 zu einer „digitalen Vorzeigelinie“ entwickeln. Fahrgäste bekommen an Haltestellen angezeigt, in wie viel Minuten ihr Bus eintrifft. Eine App beispielsweise soll Kunden im Vorhinein informieren, wie viele Fahrgäste sich im Bus befinden. DSW21 würde auf der Route um und teils auch durch die Innenstadt E-Busse einsetzen.

Die neue Buslinie 400 (rote Linie) zieht sich ringförmig um die Dortmunder Innenstadt, führt teilweise aber auch in sie hinein. © Grafik: DSW21

Abhängig von der Entscheidung des Dortmunder Rates könnte die „Innovationslinie“ 2024 Fahrt aufnehmen. DSW21 schafft aktuell zwar 30 E-Busse an, die aber für eine andere Route gedacht sind.

Konsequenz: Für die Ringbuslinie wären weitere zehn batteriebetriebene Fahrzeuge notwendig. Zudem bedarf es neuer Ladesäulen. Die Anschaffungskosten beziffert DSW21 mit rund 13 Millionen Euro. Zuzüglich einer Million Euro Betriebskosten jährlich sowie bis zu 1,6 Millionen Euro Personalkosten für bis zu 30 neue Fahrer.

Direktbuslinie aus dem Kreuzviertel zur Uni

Geht es nach DSW21, dürften sich Bewohner im Kreuz- und im Saarlandstraßenviertel auf eine neue Anbindung zur Uni und zum Technologiepark freuen: Den Verkehrsbetrieben schwebt eine Direktbuslinie aus der südlichen Innenstadt vor, die vor allem von Studierenden und Beschäftigten aus dem Uni-Umfeld genutzt werden dürfte.

DSW21 verspricht sich davon eine Entlastung der Stadtbahnlinie U42 (Grevel – Hombruch) – und weniger Autoverkehr an der Uni. Die neue Direktverbindung könnte bereits 2022 starten. Bis zu vier Busse und ein Dutzend neuer Fahrer werden benötigt. Auch die Verbindung zur Uni hat ihren Preis – DSW21 schätzt den Mehraufwand auf gut 1,1 Millionen Euro pro Jahr.

Mit ihren Vorschlägen gucken die Verkehrsbetriebe auch über den Dortmunder Tellerrand heraus: Dafür steht beispielhaft eine Schnellbuslinie X13 auf der Nord-Süd-Achse von Datteln über Waltrop bis ebenfalls zur Dortmunder Uni. Die Busse könnten halbstündlich verkehren und ausgesuchte Haltestellen anfahren.

Vom Hauptbahnhof durch den Hafen zum Fredenbaum

Abhängig vom „Okay“ des Dortmunder Rates, des Recklinghauser Kreistages und des VRR, könnte der X13 bereits im Sommer 2022 starten. Betreiber der Linie wären DSW21 und die Vestischen Verkehrsbetriebe in Recklinghausen.

Eine weitere neue Buslinie könnte schon bald durch den Dortmunder Hafen fahren. Schon jetzt ist klar, dass der Autoverkehr nach Umwandlung der Speicherstraße in ein neues Hafenquartier eine untergeordnete Rolle spielen wird. Das Verkehrskonzept für die künftige Anbindung und liegt zwar im Detail noch nicht vor.

Dennoch wäre DSW21 bereit, „kurzfristig“ einen „Vorlaufbetrieb“ mit einer Buslinie vom Hauptbahnhof durch den Hafen bis zum Fredenbaum zu starten. Das würde den Einsatz von bis zu fünf Gelenkbussen erfordern – und mit Blick auf bis zu 15 neue Fahrer rund 800 000 Euro Folgekosten auslösen.

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