Während des Winterglühens wurde der Vinckplatz bunt beleuchtet, die Premiere war überraschend gut besucht. © Oliver Schaper
Glühweinfest im Kreuzviertel
Großer Andrang beim Winterglühen auf dem Vinckeplatz
Ein Glühweinfest im Partyzentrum der Bierstadt: Klappt das? So mancher war überrascht vom Andrang der Gäste beim „Winterglühen“ auf dem Vinckeplatz im Dortmunder Kreuzviertel.
Lieber den lieblichen Süßen mit der Brombeernote vom Weinkonvent Dürrenzimmern oder doch den roten Winterglühwein vom Weingut Trossen in Traben-Trarbach, den ein Lifestyle-Magazin für „einen der besten Deutschlands“ hält? Bei Tomma Hilse haben die Gäste der Qual die Wahl.
Die 20-jährige Auszubildende, die bei einer Dortmunder Eventagentur den Beruf der Veranstaltungskauffrau erlernt, steht in einem weißen Zelt auf dem Vinckeplatz vor sechs großen Töpfen voller Glühwein, an der Seite sind noch drei weitere Behälter platziert. Es ist später Samstagnachmittag, der BVB hat seine Partie gegen Frankfurt gerade mit 1:1 beschlossen, da kommen die Menschen wieder aus den Häusern und Kneipen.
„Gestern ist es auch erst nach 18 Uhr richtig voll geworden“, sagt Tomma, die sich mit Schals und dicker Jacke eingemummelt hat. Das ist das Los einer angehenden Veranstaltungskauffrau: Wenn Events laufen, geht es raus – egal, wie das Wetter ist. Bei einem Grad fällt Schneeregen, nicht unbedingt das Wetter, das zu längeren Aufenthalten im Freien einlädt. Dafür ist die Auswahl an den heißen Weinen groß.
„Wir können tatsächlich 30 unterschiedliche Sorten anbieten“, erzählt Tomma. „Da wir nicht alle gleichzeitig heiß vorhalten können, wechseln wir zu jeder Stunde das Angebot.“
Glühwein mit Vanille-Rum-Kirsch-Aroma
Eine Clique von sechs Kreuzviertelbewohnern, alle zwischen Mitte 30 und Mitte 40, steht inzwischen am Stand und begutachtet das Angebot. „Gib mir mal den mit Vanille-Rum-Kirsch-Aroma“, sagt einer der Männer, der eher so aussieht, als würde er sonst die Kombination aus Wasser, Hopfen und Gerstenmalz bevorzugen.
Tomma Hilses Kollegin Celina (21) schenkt ein und reicht das Glas weiter. „Hm, lecker!“, ist der spontane Kommentar. Auch Markus Veith (46) schaut sich am Samstag auf dem Vinckeplatz um, kostet den prämierten roten Winterglühwein.
Die Besucher konnten 30 Glühwein-Sorten testen. Das Angebot wechselte stündlich. © Oliver Schaper
„Nicht schlecht, könnte aber ein wenig mehr Wumms haben“, sagt der Dortmunder Schauspieler und Autor mit einem Augenzwinkern über das Getränk mit 9,5 Prozent Alkoholgehalt. Veith studiert die Beschreibungen, testet dann noch einen mit zwölf Prozent. Seine Begleiterin Svenja Langendorf ist mit ihrer ersten Wahl zufrieden – ein Rosé-Spezialglühwein mit dem smarten Namen „Hot Ringo“.
3,50 Euro kostet jedes Glas, unabhängig von der Sorte. Langendorf, die im Viertel aufgewachsen ist, gefällt der Miniwinterrummel. „Hier leben doch viele Studenten und Familien mit Kindern.“ Für die kleinen Gäste hat der Veranstalter Feuerspiele unter Aufsicht organisiert. Für Naschkatzen und Hungrige stehen gebrannte Mandeln, Bratwürste und Flammkuchen bereit.
Stand mit Dortmund-Andenken
Sven Schröer, der Dortmund-Andenken wie Pullis und Tassen mit dem Label „Dortmunda Original“ vertreibt, hat nicht bereut, einen Stand beim „Winterglühen“ gebucht zu haben. „Ich wohne hier im Viertel, das ist ein Heimspiel für mich“, sagt der 39-Jährige.
Dass bei dem eher unwirtlichen Wetter doch so viele Besucher gekommen sind, hat den Kaufmann überrascht. Auf Glühwein steht Schröer selbst nämlich nicht so. „Da bin ich lieber beim Winterbier dabei. Und bin froh, dass kein Zimt drin ist.“
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