Großeinsatz an Dortmunder See THW verhindert ein Massensterben von Fischen

Großer Einsatz des THW zur Rettung von Fischen
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Das Technische Hilfswerk (THW) hat in der Nacht zu Sonntag (18.6.) einen großen Einsatz gegen das Massensterben von Fischen durchgeführt. Der Einsatz dauerte bis Sonntagvormittag. Die Feuerwehr hatte den Einsatz koordiniert.

Am Samstagabend rückten die Helfer mit zahlreichen Fahrzeugen zum Seepark An den Teichen in Eving aus. Der Sauerstoffgehalt des Wassers war durch die Hitze und den ausbleibenden Regen stark gefallen – eine große Gefahr für die Fische.

Kritischer Sauerstoffgehalt

Der Hinweis auf die kritische Situation kam von einem Bürger, der in dem beliebten Naturpark unterwegs war, der kurz hinter der Dortmunder Nordstadt beginnt. Messungen hatten dann die kritische Lage bestätigt. Und: Der Einsatz von rund 30 Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern kam gerade noch zum richtigen Zeitpunkt.

„Wenn wir nicht eingegriffen hätten, dann hätten wir wahrscheinlich am Sonntag die ersten verendeten Fische gesehen und am Montag wären dann vermutlich alle tot gewesen“, sagt Tim Ciprina, THW-Zugführer am Sonntagmorgen (18.6.) im Gespräch mit unserer Redaktion vor Ort.

Pumpen brachten Sauerstoff ins Wasser

Die ehrenamtlichen Kräfte des THW bauten fünf leistungsstarke Pumpen an dem See auf. Die erste wurde gegen 18 Uhr am Samstag gestartet. Mit den so genannten Venturi-Pumpen wurde das Wasser umgewälzt und somit Sauerstoff in das Gewässer gebracht. In der Nacht wurde die Oberfläche außerdem mithilfe von Schläuchen „gewässert“.

Auf diese Weise sei es gelungen, die Wassertemperatur um rund 4 Grad abzukühlen, so Tim Ciprina.

Das Technische Hilfswerk (THW) war die ganze Nacht über am Seepark An den Teichen in Dortmund-Eving im Einsatz.
Das Technische Hilfswerk (THW) war die ganze Nacht über am Seepark An den Teichen in Dortmund-Eving im Einsatz. © Karsten Wickern

Zudem baute das THW einen provisorischen Steg auf dem Wasser. Über ihn konnten die Einsatzkräfte regelmäßig Wasserproben entnehmen - auch aus dem mittigen Bereich des Sees. Anschließend wurden die Proben vor Ort in einem Zelt analysiert.

2022 starben viele Tiere

Das THW konnte durch den Einsatz die Fische im Seepark An den Teichen retten - allerdings läuft es nicht immer so glimpflich ab: Im vergangenen Jahr mussten die Ehrenamtlichen mehrere hundert Kilo tote Fische aus dem Rückhaltebecken Nathebach in Aplerbeck holen.

2023 war es der erste Einsatz dieser Art. „Aber wir rechnen damit, dass es wieder vorkommen wird“, sagt Tim Ciprina.

Denn die Einsätze sind auch eine Folge der steigenden Zahl an Hitzetagen in den Sommermonaten. Im „richtigen Hochsommer“ sei gegen die Auswirkungen davon auf die Dortmunder Gewässer technisch und personell „nur bedingt“ dagegen anzukommen, so der THW-Zugführer. Umso wichtiger seien erfolgreiche Einsätze wie in Eving, um die Strategien zu überprüfen.

Video zum Einsatz unter rn.de/dortmund

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