Große Pro-Palästina-Demo in Dortmund geplant Hunderte wollen durch die City ziehen

Große Pro-Palästina-Demo: Hunderte wollen am Samstag durch die City ziehen
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Am Samstag (28.10.) soll eine pro-palästinensische Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmenden in der Dortmunder Innenstadt stattfinden. Die Planung hat am Mittwoch (25.10.) Dr. Hisham Hammad bestätigt. Er ist Vorsitzender der palästinensischen Gemeinde in Dortmund. Aktuell liefen noch Gespräche mit der Polizei, sagte Hammad, deshalb seien die Informationen zum Ablauf noch unter Vorbehalt zu sehen.

Die Polizei Dortmund bestätigt eine Demonstrations-Anmeldung, verweist aber ebenfalls auf noch laufende Kooperationsgespräche – unter anderem auch über mögliche Auflagen für die Demonstration. Genauere Informationen wolle man am Freitag mitteilen, sagte eine Sprecherin.

Wie Hammad berichtet, steckt hinter der Demonstrations-Anmeldung die „palästinensische Allianz NRW“, ein Zusammenschluss von mehreren palästinensischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. „Wir haben bei der Polizei etwa 750 bis 1.000 Teilnehmer angemeldet, wir sind mit der Zahl unserer Ordner aber auch auf mehr Menschen eingestellt“, sagt Hammad.

Auftaktkundgebung um 14 Uhr geplant

Man plane den Auftakt der Demonstration um 14 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Katharinenplatz. Eigentlich hätte man diese gerne am Platz von Netanya abgehalten. Das sei aber von der Polizei nicht zugelassen worden, sagte Hammad. Netanya ist die israelische Partnerstadt Dortmunds.

„Von der Katharinentreppe aus wollen wir zum U und dann linksherum über den Wall bis zur Kreuzung mit der Hohen Straße und dann zum Friedensplatz ziehen“, sagte Hammad. Aber auch die genaue Strecke werde noch mit der Polizei besprochen. Um 15.30 Uhr circa möchte man auf dem Friedensplatz eine Abschlusskundgebung abhalten.

„Wir wollen keinen Antisemitismus“

Die Demonstration soll unter dem Motto „Stoppt den Krieg. Stoppt den Genozid in Gaza“ stattfinden, sagte Hammad mit Blick auf die Menschen, die in Gaza bei israelischen Militärschlägen getötet werden.

Johanna Lauke von der Beratungsstelle gegen Antisemitismus Adira, die auch eine Solidaritäts-Kundgebung für Israel mitorganisiert hatte, findet den Begriff des Genozides problematisch, da er faktisch nicht richtig sei. Die israelische Armee plane nicht die Auslöschung der Bevölkerung in Gaza.

Im politischen Kontext einer Demonstration würde sie den Begriff des Genozids auch als antisemitisch einstufen. „Ich kann nachvollziehen, dass die Situation schrecklich für alle Menschen ist, die in Israel und Palästina leben und Angehörige verlieren“, sagt Lauke. Der Vorwurf habe aber eine antisemitische Tendenz, da er den Staat Israel dämonisiere.

Dr. Hisham Hammad betonte, dass man eine Demonstration organisieren wolle, die sich an Recht und Gesetz halte. „Wir wollen keinen Antisemitismus, keine Gewaltaufrufe, keine Extremisten und keinen Rassismus.“ Alle Ausrufe würden auf Deutsch sein und „auf keinen Fall antijüdisch“, sagte der Vorsitzende der palästinensischen Gemeinde.

„Da sind wir strikt gegen. Wir sprechen Israel nicht das Existenzrecht ab. Wir fordern eine Zwei-Staaten-Lösung. Wir wollen, dass das Leid auf beiden Seiten für die Zivilbevölkerung aufhört.“ Bei antisemitischen Aussagen wolle man einschreiten, betonte Hammad.

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