
© Ruhr Nachrichten / Feuerwehr Dortmund
Keiner durfte ins Brandhaus in Essen – außer D2 aus Dortmund
Großbrand in Essen
Einsturzgefahr, keiner darf rein, nicht mal der Brandsachverständige – deshalb musste nach dem Großbrand in Essen die Feuerwehr Dortmund helfen. Denn deren D2 war eine große Hilfe.
Wie sieht es aus im ausgebrannten Gebäudekomplex? Ist noch irgendetwas zu retten? Wo gibt es Hinweise, wie sich die verheerenden Flammen ausgebreitet haben? Um Antworten zu bekommen, brauchten die Brandermittler aus Essen Hilfe aus Dortmund.
Seit wenigen Jahren ist D2 einsatzbereit. Der Roboter des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums sorgt bei der Dortmunder Feuerwehr für besondere Expertise. Deshalb fragte die Kripo aus Essen nach dem Großbrand hier an. „Man muss ganz klar sagen: Da durfte keiner reingehen“, erklärt Dirk Aschenbrenner, der Chef der Dortmunder Berufsfeuerwehr.
„Wir haben Roboter, die über besondere Fähigkeiten verfügen“, erläutert Aschenbrenner. D2 bewegt sich auf Ketten nach vorne. Anders als bei Baggern oder Panzern lassen sich die einzelnen Achsen aber bewegen. So kann er nicht nur über einen Schutthaufen sollen, sondern auch Treppen steigen.
Roboter kann ein 3D-Bild in Echtzeit erstellen
Nach dem Brand, der sich rasend schnell ausbreitete und einen ganzen Wohnkomplex unbewohnbar machte, müsse man von Einsturzgefahr ausgehen, verdeutlicht Aschenbrenner. Dennoch brauchten die Brandsachverständigen ja Informationen aus dem Gebäude. Die habe D2 besorgen können.
„Über Laserscanner kann er ein 3D-Bild des Gebäudes erschaffen“, erklärt Aschenbrenner. Und das geschehe sogar in Echtzeit. Außerdem verfügt der Roboter über eine Wärmebildkamera, was hilfreich ist, um Glutnester aufzuspüren.

Der Roboter der Feuerwehr Dortmund ist nach dem Großbrand in Essen im Einsatz gewesen. © Feuerwehr Dortmund
Ende der Untersuchungen? „Wird noch lange dauern“
Durch seine spezielle Bauweise kann sich der fast 100 Kilogramm schwere D2 auch langmachen auf etwa 2,50 Meter. Zusammengeklappt passt er allerdings in den Kofferraum eines Kleinwagens.
Doch obwohl der Roboter so viele Daten sammelte, die nun den Brandsachverständigen vorliegen – Aschenbrenner, der selbst Experte für Brandschutz an Gebäuden ist, schätzt: „Es wird noch lange dauern, bis alle Untersuchungen vor Ort abgeschlossen sind.“

Mit diesem Team, dem Roboter und dem Steuerungswagen war die Dortmunder Feuerwehr in Essen. © Feuerwehr Dortmund
128 Menschen haben ihr Zuhause verloren
Das liege allein schon an der Größe des Gebäudes, so Aschenbrenner. Das Feuer hatte in der Nacht von Sonntag auf Montag gewütet – wohl auch beschleunigt durch den Sturm „Antonia“. Wichtige Fragen sind jetzt aber auch: Welche Rolle spielte die Beschaffenheit von Fassade, Balkonen und Zugangswegen bei der Ausbreitung der Flammen?
128 Menschen verloren bei dem Brand ihr Zuhause. Das Feuer beschädigte insgesamt 35 Wohnungen in dem Gebäude, das erst 2015 gebaut wurde.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
