Größte Fahrrad-Demo in der Geschichte der Stadt fordert Taten statt Worte

© Jan-Simon Tiessen

Größte Fahrrad-Demo in der Geschichte der Stadt fordert Taten statt Worte

rnRadverkehr

Für wenige Stunden wurde Dortmund tatsächlich zur Fahrrad-Stadt. Rund 1200 Radfahrer eroberten am Samstag mit einer Fahrrad-Demonstration die Straßen. Sie hatten eine klare Botschaft

Dortmund

, 30.08.2020, 09:22 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein paar Wahlkampf-Plakate und Partei-Signets bei den Demo-Teilnehmern machten es unverkennbar: Der Radverkehr ist ein Schwerpunktthema im Kommunalwahlkampf. Und dabei setzte ein breiten Bündnis aus Verkehrs- und Umweltverbänden am Samstagabend ein eindrucksvolles Zeichen.

Mit rund 1200 Teilnehmern gingen sie auf eine rund 20 Kilometer lange Radtour, gerechnet hatten die Organisatoren von Aufbruch Fahrrad und Velocityruhr mit rund 200 Radlern. „Es war die wohl größte Fahrrad-Demo in der Geschichte der Stadt Dortmund“, stellte Thomas Quittek vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erfreut fest.

Die rollende Demonstration führte es dabei über den Wallring, wichtige Innenstadt-Straßen und sogar über die Schnellstrecke der B54 in Richtung Rombergpark und über Hörde zurück in die Innenstadt.

Taten statt Worte gefordert

Das Motto wurde an mehreren Stellen auf Bannern verkündet: „Taten statt Worte - Fahrradwende jetzt“. Beklagt wird, dass es seitens der Stadt zwar viele Versprechungen für bessere Radverkehrs-Bedingungen gibt, die Umsetzung aber lange auf sich warten lässt - wie etwa das erste Teilstück des Radschnellwegs Ruhr in Dortmund.

Man wolle Problemstellen für den Radverkehr auf den Dortmunder Straßen abfahren, hieß es beim Start auf dem Hansaplatz. „Wobei: Problemstellen gibt es auf der Strecke fast überall“, stellte Mitorganisator Peter Fricke von Velocity Ruhr und Aufbruch Fahrrad fest.

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Das fängt am Wallring an, auf dem sich die Fahrrad-Lobbyisten einen Zweirichtungs-Radweg auf beiden Seiten wünschen, geht weiter über die Rheinische Straße und die Lindemannstraße mit ihren schmalen Radstreifen und eben die B54, wo die Abfahrten der Schnellstrecke ein besonderer Gefahrenpunkt für querende Radfahrer sind.

Generell wünschen sich die Aktivisten eine bessere Qualität der Radwege. „Es muss Schluss sein mit den Hoppelradwegen“, forderte Peter Fricke beim Start am Hansaplatz unter Applaus und Fahrradklingeln.

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Ihre Wünsche haben die Verbände in einem Forderungskatalog unter dem Titel „Fahrradwende jetzt“ zusammengefasst. Sie sind gewissermaßen die Wahlprüfsteine der Radfahr-Aktivisten zur Kommunalwahl am 13. September.

Aber auch danach bleiben die Radler aktiv. Für den 20. September (Sonntag) wird zu einer „Kidical Mass“, einer Familien-Fahrrad-Demo, aufgerufen. Start ist um 14 Uhr am Friedensplatz.

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