Der Schock sitzt noch immer tief. Janet Langenkämper und ihr Vater Jörg Langenkämper, genannt „Ziege“, bricht es weiterhin das Herz, dass das Grab ihrer Schwester und Tochter auf dem Friedhof in Dortmund-Bövinghausen verwüstet wurde. Was die Situation für beide noch unerträglicher macht: Der Täter konnte bislang nicht ermittelt werden.
Dabei haben die beiden eine hohe Belohnung ausgesetzt: 1000 Euro wollen sie für Hinweise zahlen, die „zur Ergreifung der asozialen Person führen.“ Doch seit dem Vorfall am Sonntag (19.2.) hat sich kein Zeuge bei ihnen oder der Dortmunder Polizei gemeldet. Sowohl auf Facebook als auch mithilfe dieser Redaktion suchen Vater und Tochter den oder die Verantwortlichen.
Die Anteilnahme innerhalb der Nachbarschaft ist riesig – genauso wie der Wunsch, dass der Fall des „gezielten Vandalismus“ aufgeklärt wird. Deshalb haben die Nachbarn in den vergangenen Tagen Geld gesammelt, damit die betroffene Familie ihre ausgelobte Belohnung erhöhen kann. „Bislang sind 220 Euro zusammengekommen“, sagt Janet Langenkämper am Montag (27.2.).
Der beste Freund ihres Vaters wolle am nächsten Wochenende seinen Geburtstag für eine weitere Sammlung nutzen. „Er will keine Geschenke, sondern nur Geld, mit dem er uns unterstützen möchte“, so die 32-Jährige. Sollte es am Ende zu viel Geld sein, wolle man ein Teil für einen guten Zweck spenden.

Das verwüstete Grab von Jenny, die 2009 mit nur 22 Jahren an den Folgen ihrer Leukämie-Erkrankung gestorben ist, haben Janet Langenkämper und ihr Vater bislang nur provisorisch wieder hergerichtet. Den zerstörten Grabstein oder das zerschmetterte Grablicht wollen sie erst später ersetzen. „Unsere Angst ist zu groß, dass die Täter wiederkommen und erneut alles verwüsten.“ Nach wie vor hätten sie einen Verdacht, den sie aber nicht öffentlich äußern wollen, so die 32-Jährige.
Auch in den sozialen Netzwerken erfährt die Familie viel Zuspruch. User verurteilen die feige Tat. „Wie kann man so herzlos sein. Unfassbar, ich hoffe, die werden schnell gepackt“, schreibt eine Userin. Eine andere: „Grausame Menschen, die das machen.“ Weitere Kommentare lauten: „Noch nicht einmal vor Verstorbenen haben Leute Respekt.“ Und: „Unglaublich, machen die sich mal Gedanken, mit wie viel Liebe und Tränen man so ein Grab versorgt?“
Zeugen weiterhin gesucht
Wer Angaben zur Tat am Sonntag (19.2.), vermutlich zwischen 4 und 5 Uhr, auf dem Friedhof an der Provinzialstraße in Bövinghausen machen kann, hat zwei Möglichkeiten: Entweder kontaktiert er Janet Langenkämper über Facebook (ihr Account heißt Jane Do) oder er meldet sich bei der Polizei Dortmund.
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