Ihren Schmerz können Janet und Jörg Langenkämper nicht in Worte fassen. „Ich habe sofort losgeheult“, sagt die 32-Jährige. Am Sonntagnachmittag (19.2.) hat sie das komplett zerstörte Grab ihrer Schwester Jenny auf dem Friedhof Bövinghausen an der Provinzialstraße entdeckt.
„Das ist so brutal. Das hältst du nicht aus, da gehst du am Stock“, sagt der 57-jährige Vater. 2009 hat der Bövinghauser, den alle im Dorf nur unter „Ziege“ kennen, seine Tochter Jenny verloren. Sie war erst 22 Jahre alt und starb an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung.
„Das war gezielter Vandalismus, denn kein anderes Grab hier wurde zerstört“, sagt Jörg Langenkämper. Er habe einen konkreten Verdacht, den er aber nicht öffentlich äußern wolle. Die Person, die er verdächtige, sei schon häufiger negativ aufgefallen.
Der Grabstein mit einem Foto der Verstorbenen, zwei Engel, die Jennys Freundinnen auf ihr Grab gestellt hatten, eine Laterne, eine Vase – nichts ist heil geblieben. „Die Omas und Opas, wir alle sind total fertig. Was sind das für Menschen, die selbst vor einem Friedhof nicht haltmachen?“, fragt Janet Langenkämper.

Vater und Tochter haben sofort die Polizei informiert und Anzeige erstattet. „Zwei Beamte sind nach unserem Anruf direkt zum Friedhof gekommen und haben Fotos gemacht“, sagen die beiden anerkennend. Dennoch: Sie hätten keine große Hoffnung, dass die polizeilichen Ermittlungen zum Erfolg führen werden.
Deshalb sucht die Familie auch über einen Post auf Facebook nach dem Täter oder den Tätern. „Wir bieten 1000 Euro Belohnung, die zur Ergreifung der asozialen Person führt, die das Grab meiner Schwester verwüstet hat. Die Polizei ist informiert“, schreibt Janet Langenkämper (Jane Do) in der Facebook-Gruppe „Du bist ein echter Bövinghausener wenn ...“.
Familie sucht Zeugen
Vermutlich sei das Grab am frühen Sonntagmorgen (19.2.) zwischen 4 und 5 Uhr verwüstet worden. „Zumindest hat eine Anwohnerin um diese Uhrzeit laute Geräusche gehört“, berichtet die 32-Jährige. Man sei gut vernetzt in Bövinghausen: „Wenn das Grab schon am Samstag zerstört worden wäre, hätte man uns informiert.“
Jörg Langenkämper ist auch am Montagmittag noch am Boden zerstört, bei der Arbeit habe er sich krankgemeldet. „Es ist schon schlimm und kaum auszuhalten, sein Kind so früh zu verlieren. Und jetzt das.“ Man sei bereit, alles zu tun, um den Täter zu finden.
„Wer kennt diesen Unmenschen?“, fragt Janet Langenkämper. Er dürfe nicht ungestraft davonkommen. Tatsächlich ist Grabschändung in Deutschland nach Paragraph 168 des Strafgesetzbuches als Störung der Totenruhe eine Straftat.
Zeugen oder Hinweisgeber können sich über Facebook (Messenger) bei Janet Langenkämper melden. Wer über keinen Facebook-Account verfügt, kann sich direkt an die Polizei wenden.

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