So wird es nicht kommen, zumindest nicht auf dem Straßenschild. Im Internet aber trägt der Platz diesen Namen.

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Google Maps: Skurriler Omma-Platz in Dortmunds City existiert doch

rn„Die Partei“-Vorschlag

„Unser-Omma-ihr-Platz“ – so sollte es auf dem Schild neben der Reinoldikirche stehen, wünschte sich eine Partei. Das wurde zwar abgeschmettert, aber im Internet gibt es den Namen nun doch.

Dortmund

, 29.04.2021, 13:31 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Stimme dafür, 16 dagegen – so eindeutig hatten die Politiker den skurrilen Antrag abgelehnt. „Die Partei“ hatte gefordert, der Platz neben der Reinoldikirche, auf dem der Europabrunnen steht, umzubenennen in „Unsere-Omma-ihr-Platz“.

Somit trägt der Ort weiter den Namen „Conrad-von-Soest-Platz“. Das hatten die Politiker fast aller Parteien erst im März in der Bezirksvertretung Innenstadt-West beschlossen. Im Internet aber hat sich die „Omma“-Variante durchgesetzt.

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Höchste Bewertung: „Ein sehr guter Platz“

Beim Kartendienst Google Maps heißt der Ort am Anfang der Kleppingstraße nun „Unser Omma ihr Platz“ und hat die bestmögliche Bewertung: 5,0 von 5,0 Sternen. 27 Rezensionen waren bis Donnerstagmittag (29.4.) eingetragen. Etliche davon regen zum Schmunzeln an.

„Sehr guter Platz, immer wieder gerne“, heißt es beispielsweise. „Top Platz! Meine Omma hätt‘ sich gefreut!“ Oder auch: „Dieser Platz ist ein sehr guter Platz!“

Kein Platz zu Ehren einer einzelnen Person

Ein Nutzer behauptet: „Hier haben sich meine Großeltern kennengelernt.“ Für andere ist es direkt der „beste Platz in der EU“ oder „beste Platz vonne Welt“.

Doch auch ein ernsthafteres Argument findet sich hier: „Endlich ein Platz, der die Leistungen von einem Großteil der Bevölkerung repräsentiert, und nicht nur von einzelnen Personen!“ In diese Richtung argumentieren einige Nutzer.

Ein Beispiel: „Bester Platz für alle Ommas und was sie für uns getan haben.“ Oder auch: „Immer wenn ich an meine Omma denken muss, kehre ich an diesem feinen Ort ein.“

„Conrad-von-Soest-Platz“? Bei Google Maps nicht

Bei Google Maps können Nutzer auch einen „fehlenden Ort hinzufügen“. Was in diesem Fall offenbar jemand getan hat. Einen „Conrad-von-Soest-Platz“ gab es – Stand Donnerstagmittag – allerdings noch nicht.

Conrad von Soest war ein um 1370 in Dortmund geborener Maler. Als eines seiner spätgotischen Meisterwerke gilt der Marienaltar in der Marienkirche. Der also direkt neben dem Platz mit dem Europabrunnen steht.

Zwischen Satire und ernsthaften Anliegen

„Die Partei“ wurde 2004 von Martin Sonneborn gegründet, dem damaligen Chefredakteur der Satire-Zeitschrift Titanic. Einerseits nutzt sie bis heute satirische Elemente, um dem politischen Betrieb einen Spiegel vorzuhalten.

Anderseits gibt es auch ernsthafte Ansätze. Zuletzt schloss sich der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Marco Bülow (früher SPD) der „Partei“ an. Bei der Kommunalwahl erreichte „Die Partei“ in Dortmund 2,78 Prozent. Sie hat nun 3 der 90 Sitze im Stadtrat.

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