Der Streit um den umstrittenen Elektrozaun am Golfplatz in Dortmund-Syburg an der Stadtgrenze zu Schwerte schwelt seit vielen Monaten. Nun kamen bei einer von der Hörder SPD und den Naturfreunden organisierten Bürgersprechstunde mit anschließendem Spaziergang direkt am Ort des Geschehens rund 50 bis 60 Bürger, Vertreter des Golfclubs, der SPD und der Naturfreunde zusammen.
Kurzer Rückblick: Ende März 2023 hatte das Umweltamt nach einer neuen Beurteilung keine Einwände mehr gegen den Zaun rund um den Golfplatz, wenngleich das Wegerecht, also der Erhalt eines Fußweges über den Platz, strittig blieb und die Stadt zu diesem Zeitpunkt darauf bestand, den Zaun mit Durchgängen zu versehen.
Über die neueste Beurteilung des Umweltamtes und die letzte Debatte rund um das umstrittene Bauwerk bei den Bezirksvertretern in Hörde berichteten wir ausführlich.
„Einmalige Beteiligung“
Eine Annäherung aller involvierten Parteien hat es dann am vergangenen Sonntag (6.8.) gegeben. Auf dem Parkplatz an der Irminsulstraße fand die angekündigte Bürgersprechstunde der SPD Hörde unter Beteiligung der Naturfreunde zur Situation rund um den Golfplatz Dortmund-Syburg statt. Es habe laut SPD einen „konstruktiven und mit Leidenschaft geführten Austausch der Sichtweisen und Argumente vor Ort“ gegeben.
Die Hörder SPD sprach im Nachgang aufgrund der Vielzahl an interessierten Bürgern und Anwohnern bei der Veranstaltung von einer „einmaligen Beteiligung“. „Teilgenommen haben auch mehrere Vertreter des Golfclubs, was die Anwesenden sehr begrüßten“, so die SPD, angeführt vom Vorsitzenden der Fraktion in der Bezirksvertretung Hörde, Werner Sauerländer.

Sauerländer machte nach Angaben der SPD deutlich, dass die Bezirksvertretung (BV) Hörde nach eingehender Diskussion bereits zweimal beschlossen habe, die Verwaltung solle den Golfclub zum Abbau des Zauns und die Wiederherstellung des Betretungsrechts auffordern. Die durch das Umweltamt vollzogene Kehrtwende zugunsten einer Einzäunung und der Bestätigung der Unbedenklichkeit der bestehenden Zaunanlage sei für die SPD-Fraktion unverständlich.
Petitionsführer mit dabei
Für die Naturfreunde erinnerte Ulrich Beckmann, der Petitionsführer gegen den umstrittenen Zaun ist, an die Entstehungsgeschichte des Betretungsrechts, dass bereits seit den 50er-Jahren in Verträgen mit dem Golfclub bestehe.
Die Gesamteinzäunung und das Betretungsverbot auf dem Gelände sei laut Beckmann überzogen und aus Gründen des Naturschutzes nicht hinnehmbar. Zur Klärung der Rechtslage habe er für die Naturfreunde bereits eine Fachaufsichtsbeschwerde an die Bezirksregierung Arnsberg gerichtet. Auch Beckmann bestätigte aber den konstruktiven Austausch während der Veranstaltung.
Golfclub-Vorstand lobt Veranstaltung
Und auch vom Dortmunder Golfclub waren in Ralf Rottmann (Vorstand Kommunikation & Digitales), Martin Ruße (Vorstand Platz) und Moritz Klawitter (stellv. Head Greenkeeper) drei Vertreter vor Ort. Rottmann lobte die Veranstaltung: „Meine Wahrnehmung war, dass es wie so oft verhärtet anfing. Ich habe dann fünf Minuten unsere Perspektive geschildert und schon während ich vorgetragen habe, habe ich festgestellt: Wer nicht miteinander spricht, dem kann nicht geholfen werden. Es war sehr konstruktiv, weniger feindlich, sondern eher sachlich.“
Das Kernfazit sei laut Rottmann, dass es Sauerländer (SPD) gelungen sei, „die verfeindeten Fronten zusammenzubringen und dass wir festgestellt haben: Wir können miteinander reden und wir wollen miteinander reden“.
Mit dieser positiven Einstellung wurde die Sprechstunde beendet, teilt auch die SPD mit. Als Vereinbarung habe man festgehalten, möglichst kurzfristig mit den beteiligten Fachbereichen der Verwaltung, mit Politik und Golfclub zusammenzukommen und nach einer für alle Seiten tragfähigen Lösung zu suchen.
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