Diskussion um Golfplatz geht weiter Politik wiederholt Beschluss zum Rückbau des Zauns

Diskussion um Golfplatz geht weiter: Politik wiederholt Beschluss zum Rückbau des Zauns
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Seit vielen Monaten geht der Streit verbissen hin und her: Es geht um den Zaun am Golfplatz in Syburg. Ende März 2023 hatte das Umweltamt nach einer neuen Beurteilung keine Einwände mehr gegen den umstrittenen Elektrozaun rund um den Golfplatz, wenngleich das Wegerecht, also der Erhalt eines Fußweges über den Platz, strittig blieb und die Stadt zu diesem Zeitpunkt darauf bestand, den Zaun mit Durchgängen zu versehen.

Für die Gegner der Zaunanlage und auch für die Hörder Politikerinnen und Politiker kam diese Beurteilung überraschend. Denn bis dahin war man davon ausgegangen, dass für die Komplett-Umzäunung der gepachteten Fläche in der aktuellen Form keine Genehmigung vorliegt.

Um diesen Zaun um den Golfplatz geht es.
Um diesen Zaun um den Golfplatz geht es. © Janis Büse

Damit, dass das Umweltamt der Stadt Dortmund den Zaun als rechtmäßig ansieht, ist der Streit um ihn aber keineswegs beendet. In der Einwohnerfragestunde der Hörder Bezirksvertreter in der Sitzung am Dienstag (6.6.) meldeten sich gleich drei Dortmunder zu Wort; außerdem legte die SPD einen Fragenkatalog und einen Antrag vor, der fordert, die „mit Schreiben vom 9. März 2023 ausgesprochene Genehmigung der Zaunanlage des Dortmunder Golfclubs unverzüglich aufzuheben und den Rückbau einzufordern“. Zudem haben Gegner der Absperrung eine Fachaufsichtsbeschwerde gegen die Stadt als Untere Naturschutzbehörde auf den Weg gebracht.

SPD-Fraktionssprecher Werner Sauerländer fasste die oftmals schon vorgetragene Kritik so zusammen: „Da hat das Umweltamt etwas rausgehauen, was weder Hand noch Fuß hat.“ Die Begründung für das Stehenbleiben des Zauns sei völliger „Nonsens“. Vor allem sei doch die Frage, wie „wir aus dieser Kiste wieder raus kommen“. Eine Teileinzäunung mit Törchen sei verhältnismäßig, findet Sauerländer.

Klaus Tillmann (Grüne) zeigte sich frustriert: „Mir geht langsam die Phantasie aus, was man noch machen kann. Wir haben einen Beschluss gefasst (Rückbau des Zauns) und die Verwaltung ignoriert das.“ Antworten auf Fragen von Seiten der Bezirksvertreter gebe es seitens der Verwaltung bisher nicht. Auch deshalb hat die SPD nun ihre Fragen schriftlich formuliert und zur Abstimmung gestellt.

Kostenberechnung vorgetragen

Auch am Mikrofon der Einwohnerfragestunde hagelte es Kritik. Ulrich Beckmann, Ulrich Laumeier und Ortwin Schäfer formulierten ihre Kritik wiederholt deutlich: „Es ist mir schleierhaft, wie man zu so einem Ergebnis kommen kann“, sagte Ortwin Schäfer. „Warum ist die geforderte Wegeverbindung noch nicht wiederhergestellt“, wollte Ulrich Beckmann wissen, und Franz-Ulrich Laumeier wollte unter anderem wissen, warum es keine Dokumentation über die Wildschäden gebe.

Laumeier ist es auch, der sich hingesetzt hat und den Aufwand für den Unterhalt des Zauns auf der einen Seite und für die Beseitigung von Wildschäden auf der anderen Seite berechnet hat. Sein persönliches Ergebnis, das er am Dienstag vortrug: Die Kosten seien mit Zaun mehr als dreimal so hoch wie ohne Zaun.

Der Antrag der SPD stieß bei der Abstimmung mehrheitlich auf Zustimmung: Es gab zehn Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen und zwei Gegenstimmen (alle aus der CDU).

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