Präsidentin Andrea Marx und Clubmanagerin Amelie Bernsdorf vor dem neu angelegten Teich. Im Hintergrund das Clubhaus. © Jörg Bauerfeld
Landschaftsschutzgebiet
Golfplatz im Dortmunder Süden soll ökologisch aufgewertet werden
Wenn Bagger in einem Landschaftsschutzgebiet stehen, werden Bürger aufmerksam. So auch bei Arbeiten auf dem Golfplatz des Dortmunder Golfclubs im Süden der Stadt.
Es gibt wahrlich schlechtere Fleckchen als die rund 55 Hektar große, parkähnliche Fläche zwischen der Wittbräucker Straße und dem Wannebachtal. Hier hat der Dortmunder Golfclub seit 1956 sein Zuhause.
Clubheim, Driving-Range und ein 18-Loch-Platz stehen den Golfern oder denen, die es mal werden wollen, zur Verfügung. Neben dem sportlichen Hintergrund nutzen zahlreiche Bürger das weitläufige Gelände für ausgedehnte Spaziergänge. Gerade auch in dieser Zeit, in der der Golfsport coronabedingt verboten ist.
Auch das gehört zu den Pflegemaßnahmen: neue Bäume pflanzen. Hier eine Eiche. © Jörg Bauerfeld
Einer dieser aufmerksamen Spaziergänger entdeckte sodann die Bauarbeiten mitten in dem Landschaftsschutzgebiet und sorgte sich um die Natur.
An einem kleinen Gewässer wurde gewerkelt und so kam die Frage auf, ob die Arbeiten denn auch im Sinne des Naturschutzes seien, oder ob hier einfach drauflos gebuddelt werde. Eine Frage, die die Stadt Dortmund als Verpächterin der Fläche beantworten kann. Die Sachlage ist anders ist als vermutet:
Am 18. Loch blüht bald das „Bienen- und Insektenfutter“ – auf den noch braunen Flecken im Hintergrund. © Jörg Bauerfeld
Denn der Dortmunder Golfclub ist im Moment dabei, den Platz ökologisch aufzuwerten. In enger Absprache mit der Stadt Dortmund, die über die Umbaumaßnahmen während der erzwungenen Corona-Spielpause der Golfer informiert ist.
Um diesen kleinen Teich ging es. Er wurde gesäubert und neu modelliert. © Jörg Bauerfeld
„Die Kommunikation mit den Verantwortlichen des Golfplatzes zu den laufenden Maßnahmen ist bisher positiv zu bewerten“, sagt Stadtpressesprecher Christian Schön. Aber was genau ist denn jetzt los auf dem Golfplatz am Fuße von Hohensyburg?
Zusammen mit Präsidentin Andrea Marx und Clubmanagerin Amelie Bernsdorf haben wir uns auf dem weitläufigen Gelände einmal umgesehen. „Wir haben teilweise Auflagen vonseiten der Stadt. Wir sind für die Pflegemaßnahmen zuständig. Wenn ein Baum vom Sturm umfällt, müssen wir dafür sorgen, dass er abtransportiert wird“, sagt Andrea Marx.
Hier wurde an den Sandbunkern gearbeitet. Neuer Rasen ist eingesät. © Jörg Bauerfeld
Für die gesamten Pflegemaßnahmen an Baum, Busch und Rasen ist der Club ebenfalls verantwortlich. Auch das Wiederaufforsten finanziert der Dortmunder Golfclub – nach strengen Vorgaben der Stadt Dortmund. So gab es in den letzten Monaten zahlreiche Neuanpflanzungen.
Obstbäume, bienenfreundliche Blumen und ein Teich
Neben Obstbäumen, die sich auf dem südlichen Teil des Platzes zu einer kleinen Obstwiese zusammenfinden, gibt es auch Mischpflanzungen von der Birke bis zur deutschen Eiche.
Auch an die Bienen ist gedacht. Auf einigen der 18 Bahnen gibt es Bereiche, in denen bienenfreundliche Blumen ausgesät wurden oder noch werden. „Wir machen das alles ökologisch nachhaltig“, sagt Amelie Bernsdorf. Herzstück der „Naturmaßnahmen“ auf dem Golfplatz ist ein großer Teich, der auch bei der Stadt große Zustimmung erhalten hat.
Die Golfkarren fahren elektrisch. © Jörg Bauerfeld
Noch sind die Randbepflanzungen nicht alle gepflanzt. Auch der frisch eingesäte Rasen im Uferbereich ist noch nicht aufgegangen. Aber in dem bis zu vier Meter tiefen Wasser herrscht schon ziemlich Betrieb. Unzählige Kaulquappen tummeln sich darin.
Auf der Fläche, auf der jetzt der neue Teich entstanden ist, seien einmal zwei „Wasserlöcher“ gewesen, die jetzt zusammengelegt und ökologisch aufgewertet wurden.
Für die Pflegemaßnahmen auf dem Golfplatz sind sieben Angestellte verantwortlich. © Jörg Bauerfeld
Doch zur Freude über das neu angelegte Biotop mischt sich bei den Verantwortlichen des Golfclubs auch Ärger. Ärger über die Hundebesitzer, die ihre Tiere von der Leine und ins Wasser lassen – und teilweise noch „Stöckchen“ werfen.
Um den See auszuheben war schweres Gerät nötig, ebenso bei der Modellierung eines weiteren, kleineren Teichs. Hier wurden auch die Bürger aufmerksam und befürchteten eine Schädigung von Amphibien. Auch die Stadt Dortmund schaute sich das Vorhaben an. Ergebnis: alles im grünen Bereich.
„Da das Gewässer erst neu entstanden ist, ist hier eine Schädigung von Amphibien aus fachlicher Sicht nicht zu befürchten. Artenschutzrechtliche Verstöße konnten bei einem kürzlichen Ortstermin nicht festgestellt werden“, so Christian Schön.
Überhaupt würden die Verantwortlichen des Golfplatzes versuchen, das Terrain so naturnah wie möglich zu gestalten. So seien keine festen Wege für die Golfkarren angelegt worden, die komplett elektrisch fahren.
Erste Abschläge nach der Corona-Pause?
Und auch für die Sportler, die den Platz nutzen, wird aktuell einiges getan. Die Bahnen werden ein wenig aufgefrischt. Einige der Sandbunker werden neu angelegt oder ein wenig ummodelliert.
Damit alles bereit ist für die ersten Abschläge nach der Corona-Pause. Wie und wann es aber weitergehen wird, darüber konnten auch Präsidentin Andrea Marx und Clubmanagerin Amelie Bernsdorf keine Auskunft geben.
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