Gute Nachrichten gab es bei einer Informationsveranstaltung in Sachen schnelles internet für die Anwohner einer Siedlung am Stadtrand. © Uwe von Schirp
Breitband-Ausbau
Glasfaser-Anschlüsse: Schnelles Internet für das „ungewollte Dorf“
Dem Frust folgte Freude. Anwohner einer Dortmunder Siedlung bekommen nun doch schnelles Internet. Stadt und Dokom21 haben neu geplant. Auch bei der Perspektive gilt Geschwindigkeit statt Geduld.
Ihre Hoffnung ruhte auf der Entwicklung des Kraftwerksgeländes. Bei aller Verkehrs-Belastung sollte mit dem Gewerbe- und Logistikpark zumindest schnelles Internet kommen. Dann die Enttäuschung: Das Breitband-Förderprogramm greift nur für wenige Häuser in der Siedlung. Und preiswerte Internetanschlüsse sollte nur ein Viertel der Anwohner bekommen.
Der Ärger war groß unter den Bewohnern der Straßen Langenacker und Am Kreuzloh in Dortmund-Oestrich. Bei einer Versammlung Ende August machten sie ihrem Unmut Luft. Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann versprach, bei einer Lösung zu vermitteln.
Markus Isenburg, Marketing-Chef bei Dokom21, erklärte damals gegenüber dieser Redaktion, noch einmal alle Möglichkeiten zu prüfen. Denn bislang ist die Siedlung an der Stadtgrenze digitales Niemandsland. Gerade einmal 3,6 MBit kommen bei Anwohner Jörg Sandmeier an. Zudem stören Strommasten einen schnellen Mobilfunk-Empfang.
Weitere Anwohner-Versammlung
Mittlerweile gibt es Lösungen für das „ungewollte Dorf“. Die präsentierten Dokom21 und der städtische Gigabit-Koordinator Björn Meder bei einer weiteren Anwohnerversammlung in einer Garagenzufahrt Am Kreuzloh.
Alle Haus-Eigentümer bekommen Anschlussmöglichkeiten für schnelles Internet via Glasfaser. Björn Meder hatte noch einmal alle Optionen geprüft. Ein Ergebnis: „Die bestehende Ausbaumeldung eines anderen Anbieters wird nicht umgesetzt“, erklärte er.
Markus Isenburg von Dokom21 (l.) und der städtische Gigabit-Beauftragte Björn Meder stellten die neuen Ausbaupläne für Langenacker und Am Kreuzloh vor. © Uwe von Schirp
Die Meldung war einer der Hinderungsgründe. Beim Markterkundungsverfahren 2017 hatte ein anderes Telekommunikationsunternehmen eine Ausbaumeldung vorgelegt. Damit war zumindest der Langenacker bis jetzt vom Förderprogramm ausgeschlossen.
Dieser Hinderungsgrund besteht nun nicht mehr. Dokom21 plante deswegen ebenfalls noch einmal neu. Bislang sollte nur eine Glasfasertrasse auf der Seite der ungerade Hausnummern lang führen. Sie verbindet die förderfähigen Hausanschlüsse zwischen der Einmündung Am Kreuzloh/Langenacker im Osten und der Westheide im Westen.
Vier Trassen für die Siedlung
„Wir verlegen jetzt Glasfaser beidseitig in beiden Straßen“, erklärte Meder. Vier Leitungen also. Sie verlaufen unter den Bürgersteigen. Damit sind Hausanschlüsse ohne eine Straßenquerung möglich. Acht Häuser sind nach dem Breitband-Ausbauprogramm förderfähig – ein Anschluss dort kostenlos.
„Für alle anderen Anwohner an der Trasse machen wir ein Mitverlegungs-Angebot“, betonte Markus Isenburg. „Das war schon immer unser Ziel.“ 2000 Euro koste ein Anschluss vom Bürgersteig bis zu einem Verteilerkasten im Keller des Hauses, erklärte der Marketing-Leiter.
Die Summe verringere sich auf 500 Euro, wenn die Eigentümer einen Vertrag für ein „Glasfaser-Produkt“ bei Dokom21 mit abschließen. Dabei haben sie die Auswahl zwischen Übertragungsgeschwindigkeiten von 100, 300 oder 1000 MBit. Beide Angebote gelten bis Beginn des Ausbaus.
Bagger steht um die Ecke
„Der Bagger steht aber schon an der Ecke“, sagte Isenburg. Und das war durchaus wörtlich gemeint. Denn der Baubeginn für die „ungerade Seite“ des Kreuzlohs war wegen der Versammlung nur um ein Paar Tage verschoben worden.
„Für die anderen drei Trassen rechnen wir mit einer Baugenehmigung in den nächsten Wochen“, erklärte Björn Meder. „Ich bin sehr zuversichtlich, das geht sehr schnell.“ Schon Ende des Jahres soll zumindest die ersten Trasse schnelles Internet liefern.
Die meisten Anwohner überlegten nicht lange. Viele füllten die Anträge direkt vor Ort aus. „Dass ich das noch erlebe“, sagte Hauseigentümer Dirk Jansen erfreut. „Schnelles Internet, damit hatte ich hier überhaupt nicht mehr gerechnet.“
Jörg Sandmeier hatte den Anwohner-Protest initiiert. „Wir sind froh, dass wir überhaupt angeschlossen werden“, sagte er. „Und mit einem Dokom-Vertrag sind wir bei den Kosten in einem erträglichen Bereich.“
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