In Dortmund wird es vielleicht  eine neue Strecke für Mountainbiker geben.

© dpa (Symbolbild)

Gespräche über geplante Mountainbike-Strecke: Das sind die Details

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Im Dortmund könnte eine legale Mountainbike-Strecke entstehen. Es könnte die erste legale Trail-Strecke werden, wie ein Mountainbiker berichtet. Matthias Kooke hat die Pläne mit entworfen.

Syburg

, 03.10.2020, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gibt es illegale Mountainbike-Strecken, weil es für die vielen Dortmunder Mountainbiker keine geeigneten Strecken gibt? Oder gibt es zu wenige legale Mountainbike-Strecken, weil die Sportart in Dortmund nicht hinreichend besetzt und vertreten ist?

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Die Antwort auf die Fragen führt in die südlichen Wälder. Dort könnte in Zukunft eine legale Strecke für Mountainbiker entstehen. Matthias Kooke (34) fährt seit rund 20 Jahren Mountainbike, ist in der Mountainbike-Abteilung des ASC 09 aktiv und gibt zudem noch Mountainbike-Unterricht.

Matthias Kooke hat eine Strecke für Mountainbiker in Dortmund mitgestaltet.

Matthias Kooke hat die Strecke für Mountainbiker in Dortmund mitgestaltet. © Matthias Kooke

Er hat auch das geplante Streckennetz für den Dortmunder Süden mitentwickelt. Dass die Sportart wenig besetzt ist, kann er nicht beobachten, im Gegenteil: „Vor allem bei Jugendlichen und Kindern bemerken wir seit Jahren einen starken Zulauf“, sagt der Dortmunder.

Bisher nur zwei legale Strecken in Dortmund

Doch auch sonst sei Mountainbiking bei weitem kein Nischensport, wie Kooke betont. Er und weitere Mountainbike-Aktivisten planen daher eine legale Mountainbike-Strecke in Dortmund, sogenannte Singletrails. Diese Strecken sind eher für Touren angelegt – im Gegensatz zur sogenannten Downhill-Strecke sind hier die Abfahrten nicht so rasant, auch Sprungschanzen gibt es nicht.

„Seit gut drei Jahren sind wir schon an dem Projekt dran. Auch dadurch, dass immer stärker gegen Mountainbiker vorgegangen wurde – zum Beispiel mit Streckensperrungen“, sagt Kooke.

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Er ist davon überzeugt, dass so ein harmonisches Miteinander im Wald entstehen kann. „Es gibt viele positive Beispiele in Deutschland, wie durch legale Lösungen ein Mehrwert für alle Waldnutzer geschaffen werden konnte“, sagt Matthias Kooke.

Im Hinblick auf Dortmund kann er jedoch nur zwei legale Stellen für Mountainbiker nennen: Den Deusenberg in Huckarde und – momentan noch geschlossen – den Bikepark in Aplerbeck.

„Und das sind keine Trails“, betont Kooke. Heißt: Vor allem Sprünge und Tricks sind hier möglich, vor allem bei Jugendlichen seien solche Anlagen beliebt. „Was in Dortmund fehlt, sind Singletrails in der Natur. Darüber hinaus kann ein legales Trailnetz dabei helfen, Kinder und Jugendliche in die Natur zu bringen“, sagt Kooke.

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Der erste Antrag an die Stadt sei gescheitert. Doch inzwischen wurde das Thema wieder aufgegriffen, überraschenderweise lag das auch an der Corona-Pandemie: „Es waren in Zeiten des Lockdowns viel mehr Menschen im Wald unterwegs, auch mit Mountainbikes. Der Bedarf ist also da“, sagt Kooke.

Das sind die Details zur geplanten Strecke

Die Trails sollen durch die Forstorte „Wannebachtal“, „Reichsmark“, „Romberg-Holz“, und „Bittermark“ in Hörde und Hombruch führen – und zwar am besten dort, wo es sowieso schon illegale Strecken gibt. „So wird es keine unnötigen Erdbewegungen geben“, sagt Kooke.

Matthias Kooke hat die eine Strecke für Mountainbiker in Dortmund mitgestaltet.

Matthias Kooke hat die eine Strecke für Mountainbiker in Dortmund mitgestaltet. © Matthias Kooke

Für den Wasserabfluss sind Drainagen geplant, bei Kreuzungen mit anderen Waldwegen sehe das Konzept vor, die Mountainbike-Wege mit einem Holzzaun von den Fußgängern abzusondern – ähnlich wie bei Bahnübergängen. Auch werden alle Trails beschildert.

„Das sind zumindest einige Vorschläge zur Konfliktvermeidung. Diese baulichen Maßnahmen finden in geringem Maße statt und sind stets im naturverträglichem Rahmen“, betont Kooke.

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Auch seien die Mountainbiker, mit denen er zusammenarbeitet, bereit für zusätzliche Aktionen, sagt Kooke: „Beispielsweise können wir Aufräumaktionen im Wald starten oder dem Forstamt bei der Aufforstung helfen. Wir sind gerne bereit, etwas zurückzugeben, wenn man uns fahren lässt“.

Die geplanten Gespräche wertet er dabei als großen Fortschritt: „Bisher war alles auf Augenhöhe, positiv und konstruktiv“, sagt er. „Vor allem die untere Naturschutzbehörde und das Umweltamt sehen ebenfalls unseren Bedarf an einer legalen Streckenführung“, sagt er. „Wir möchten Spaß in der Natur haben, auf unsere Art und Weise.“

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