Gelegenheit, sich von einem Stück Stadtteil- und Kirchengeschichte zu verabschieden, gab es im November 2023. Damals wurde das Gemeindezentrum „Am Hombruchsfeld“ entwidmet. Denn: Der Bezirk Dortmund-Brünninghausen der Philippus-Gemeinde gibt sein Gemeindehaus auf.
Jetzt (Stand 19.3.) stehen die Bauzäune und kündigen den bevorstehenden Abriss des 70 Jahre alten Gebäudes an: Überall liegen Schutthaufen, Bäume und Gestrüpp sind fristgemäß vor Beginn der Brutzeit gerodet worden.
Renovierungsbedürftig
Schon länger steht fest, dass der Bezirk Brünninghausen der Evangelischen Kirche sein Gemeindezentrum „Am Hombruchfeld“ in dieser Form nicht mehr halten kann: Es war zu groß geworden und zudem renovierungsbedürftig. Die Kosten stiegen, die Zahl der Gemeindemitglieder sank. Etwas, das nicht mehr funktionieren konnte.
Eine Gruppe Ehrenamtlicher kümmerte sich darum, brauchbares Inventar zu veräußern und die Entrümpelung in Auftrag zu geben. So konnten zum Beispiel 100 Stühle an eine Gemeinde in Hattingen verkauft werden.
Fachleute zerlegten die Orgel im Kirchsaal, bauten sie ab. Eine neue Heimat fand das Instrument in einer italienischen Gemeinde. Anderes Mobiliar und Inventar aus Brünninghausen finden Abnehmer in den beiden anderen Philippus-Bezirken Kirchhörde und Löttringhausen. So auch das Triptychon – das dreiteilige Altarbild: Es soll im Löttringhauser Gemeindehaus aufgehängt werden.

Die Neubaupläne
Wenn das alte Gebäude abgerissen ist, wird gebaut: Die Kirche hat einen Investor gefunden, der an dieser Stelle einen besonderen Wohnkomplex errichten wird: Nach den Plänen des Architekturbüros Post Welters + Partner entstehen hier künftig 43 Wohnungen zwischen 45 und 110 Quadratmetern.
Geplant ist ein generationsübergreifendes Projekt; auch Wohnungen für Menschen mit Handicap wird es geben: Bethel wird hier zehn geförderte Wohnungen für Menschen mit Handicap belegen – samt 24 Stunden-Bereitschaftsdienst.
In der Lage zwischen dem Schultenhof und dem Schulzentrum Renninghausen soll ein dreigeschossiger Gebäuderiegel in L-Form entstehen. Die Wohnungen werden über Laubengänge (keine Flure) erreichbar sein. Zusätzlich geplant ist ein kleineres Gebäude, etwa für Gästezimmer, Räumlichkeiten der Philippus-Gemeinde und ein Büro der diakonischen Einrichtung Bethel Regional.

Investor und Bauunternehmung ist die Bauherrengemeinschaft Brun aus Heiden. Stephan Brun geht davon aus, dass die Abrissarbeiten in der kommenden Woche (ab Montag, 25. März) beginnen können. Dauer: etwa acht Wochen.
Die Bauherrengemeinschaft ist auch für den geplanten Neubau zuständig. Brun geht nach jetzigem Stand der Dinge davon aus, dass man nach den Sommerferien (Mitte, Ende August) mit den Arbeiten für den Neubau starten kann. Geplante Bauzeit: 15 bis 16 Monate. Wenn alles optimal laufe, könne der erste Weihnachtsbaum zu Weihnachten 2025 im neuen Gebäude stehen. Zum Jahreswechsel soll es dann auf jeden Fall so weit sein.

Zu Gast in der Nachbargemeinde
Die Evangelische Philippus-Gemeinde wird indes nicht aus Brünninghausen verschwinden: Für die Übergangszeit, während der Bauzeit, hat man in der Katholischen Nachbargemeinde Heilige Familie an der Hagener Straße 21 Unterschlupf gefunden.
Wenn das neue Gebäude stehe, werde die Kirchengemeinde einen „multifunktional nutzbaren Raum zurück mieten“, heißt es. Damit bleibe die Kirche in Brünninghausen weiterhin vertreten.
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