Für seine Kritik an Details der Radwall-Planung bekommt Jens Kaulisch die Unterstützung des ADFC. © Oliver Volmerich

Radwege in Dortmund

Gefahr statt Schutz? Kritiker der Radwall-Planung bekommt Unterstützung

Mehr Schutz für Radfahrer soll der Radwall bieten, der in der Dortmunder City entsteht. Doch es gibt Kritik an der baulichen Ausführung. Fahrrad-Experten sehen Unfallgefahren für Radler.

Dortmund

, 27.01.2022 / Lesedauer: 2 min

Von einem lebensgefährlichen Planungsfehler spricht Jens Kaulisch. Der Architekt und Radfahrer freut sich zwar generell über den Radwall als neuen Radweg am Ost- und Schwanenwall, sieht einen Punkt aber sehr kritisch.

Die an Zinnen erinnernden „Parkstoppsteine“ zwischen Parkplätzen und Radweg am Schwanenwall hält Kaulisch für höchst unfallträchtig. Ein Sturz auf die harten Betonkanten könnte zu lebensgefährlichen Verletzungen führen, fürchtet er. Die Planung grenze für ihn an eine „fahrlässige planerische Körperverletzung“.

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Die Stadt verteidigt die Abtrennungen. Sie sollen Radfahrer schützen und zugleich für sie die Überfahrt vom Radweg zu den Parkplatz-Bereichen ermöglichen, heißt es zur Begründung für die Trennsteine.

ADFC teilt die Kritik

Unterstützung bei seiner Kritik bekommt Kaulisch dagegen von den Radfahr-Experten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

„Auch der ADFC sieht durch die Aufbringung der eckigen Parkstoppsteine unmittelbar neben der Radwegeführung eine latente Unfallgefahr für die Radfahrenden“, erklärt der Vorsitzende Werner Blanke.

Dass die Stadt diese Steine zum Schutz der Radfahrenden auserkoren hat, passe zu ihrer langjährigen Interpretation der Schutzbedürftigkeit dieser Verkehrsteilnehmer, stellt Blanke fest. So würden auch Pfosten mittig auf Radwege gesetzt, damit Autos sie nicht widerrechtlich benutzen können.

„Dies führt allerdings immer wieder dazu, dass Radfahrende mit diesen kollidieren und sich teilweise schwerst verletzen“, berichtet der ADFC-Vorsitzende.

Alternative aus Kunststoff

Und die Fahrrad-Experten sehen auch eine gute Alternative zu den Betonsteinen - in Form von abgerundeten Plastik- oder Vollgummi-Stoppsteinen. Als positives Beispiel verweisen sie auf die Gestaltung der Zufahrt zum Gelände des Pumpenherstellers Wilo an der Nortkirchenstraße. Dort sei in den Trennsteinen aus Kunststoff sogar eine Beleuchtung integriert.

Als positives Beispiel sieht der ADFC Trennsteine aus Kunststoff wie an der Wilo-Werkseinfahrt. © Kibowski

Unabhängig davon begrüßt der ADFC auch den Vorschlag von Jens Kaulisch, den Radweg höher zu bauen und die Entwässerung umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu gehöre dann natürlich auch eine andere Logistik im Reinigungs- und Streudienst insbesondere im Winter, merkt Werner Blanke an.

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