
© Grote
Gefährlicher Vandalismus: Randalierer werfen Wohnwagen auf die Straße
Polizei in Dortmund
Das war schon mehr als ein Dummejungenstreich. Unbekannte warfen einen Wohnwagen auf eine Straße, auf der auch ein Bus verkehrt. Es ist ein besonderes Gefährt. Der Besitzer kann es nicht fassen.
Es muss die reine Lust an der Zerstörung gewesen sein, anders kann sich Michael Grote die „Aktion“ am frühen Montagmorgen (5.7.) nicht erklären. Unbekannte haben sich an seinem Wohnwagen zu schaffen gemacht und das nicht gerade kleine Gefährt einfach umgeworfen.
Es habe sich zunächst angehört wie ein Unfall
„Es war ein Scheppern, ich dachte, da sei jemand in ein parkendes Auto gefahren“, so Grote, der aus dem Schlaf hochschreckte, aus dem Fenster blickte und das Dilemma sah. Sein Oldtimer-Caravan lag mitten auf dem Sölder Kirchweg.
„Ich bin sofort raus, habe mir den Schlüssel vom Polo geholt und habe versucht, jemanden ausfindig zu machen.“ Ein Nachbar, der auch aus dem Schlaf aufgeschreckt war, konnte ihm den Tipp geben, dass „irgendwelche Gestalten“ in Richtung Sölde verschwunden seien.

„Alfred“ steht wieder auf seinen Rädern. Er hat aber doch einige Schäden davongetragen. © Jörg Bauerfeld
„Ich bin sofort hinterhergefahren, musste aber über den Bürgersteig, da mein Wohnwagen mitten auf der Straße lag“, sagt der wütende Besitzer. Der ärgert sich auch Tage später noch. Denn die Schäden an dem über 40 Jahre alten Gefährt sind nicht ohne. „Lässt man das in einer Werkstatt machen, kannst du das gar nicht bezahlen“, sagt Grote.
Aus dem Jahr 1970 im Originalzustand
Denn das Gefährt ist ein ganz besonderes. Ein Tabbert Gouverneur54 s aus dem Jahr 1970 im Originalzustand. „Und unbeschädigt, das hat sich aber jetzt erledigt“, so Grote.

Michael Grote in dem alten Caravan. Hier lag nach dem Vorfall alles durcheinander. © Jörg Bauerfeld
Auf die Räder gestellt wurde das 2 Tonnen schwere Gefährt durch ein Abschleppunternehmen. Die Polizei war vor Ort und schrieb eine Anzeige wegen Sachbeschädigung – gegen Unbekannt. „Zeugen haben ein lautes Geräusch gehört und jugendliche Stimmen. Ob diese aber mit der Tat in Zusammenhang stehen, können wir nicht sagen“, sagt Nina Kupferschmidt, Pressesprecherin bei der Polizei in Dortmund.

So sah es im Inneren nach dem Aufrichten aus. © Grote
Aber wie viele Leute braucht man denn, um so einen Wohnwagen umzuwerfen? Vier oder fünf, glaubt Michael Grote. Seit Anfang Juni steht „Alfred“, so heißt der Wohnwagen, am Sölder Kirchweg. Dann dieser Vandalismus.
Und es sei nicht der einzige Wohnwagen gewesen, der umgeschmissen worden sei. In der letzten Woche habe es einen Vorfall an der Ostkirchstraße gegeben. Auch dort wurde ein Oldtimer-Caravan einfach auf die Seite geschmissen.
Michael Grote muss nun erst einmal sehen, wie er jetzt die Schäden beseitigt. Im Innenraum, wo alles durcheinander geflogen ist, hat er schon angefangen mit der Reparatur. „Ich wünsche denen, die das gemacht haben, zu kurze Arme zum Kratzen, wenn es richtig juckt. Und das ist noch ganz vorsichtig formuliert“, so Grote.
Wer am frühen Montagmorgen gegen 2 Uhr am Sölder Kirchweg etwas Auffälliges gehört oder gesehen hat, der sollte sich bei der Polizeiwache in Aplerbeck melden.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
