Albträume, Gedanken-Karussell, Angst, etwas zu verpassen oder zu versagen: Um das Thema „Nacht ohne Schlaf“ dreht sich die Stückentwicklung „Insomania - Wenn meine Gedanken Pyjamaparty machen“ des Jugendclubs 16Plus am Schauspielhaus. Es feierte am Donnerstagabend umjubelte Premiere im Studio.
Unter der Regie von Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak beleuchteten die engagierten 13 Ensemblemitglieder Schlaflosigkeit aus verschiedenen Perspektiven. Dazu hat Ausstatterin Sandra Kania die jungen Laienspieler in weiße Nachthemden und Pyjamas gesteckt - versehen mit Schlafmasken in Glitzerfarben.

Über der Spielfläche, auf der ein stilisiertes Häuschen aus weißen Umrisslatten aufgebaut ist, hängt eine Wolke. Auf sie werden die Uhrzeit und die Titel der einzelnen Szenen projiziert. Und als Gag-Einlagen darf auch Bernd das Brot per Video seinen Senf zum Bühnengeschehen geben.
Mit sphärischen Klängen und Stimmen aus dem Off startet die rund einstündige Produktion. Was tun, wenn die Gedanken Karussell fahren, einen am Einschlafen hindern?
Tipps zum Einschlafen
Es gibt viele Tipps zum Einschlafen, die von kein fettiges Essen bis hin zum Verzicht auf Handy und Fernsehen vor dem zu Bett gehen reichen. Letzteres fällt natürlich schwer. Denn ohne das Dauer-Gescrolle könnte man ja etwas verpassen.
Neben den Ensembleszenen, auch getanzten (Choreografie: Birgit Götz), gibt es kleine Spielszenen in unterschiedlichen Formationen. So (alb-)träumt ein Mädchen, dass sie bei einem Streit ihre Schwester umbringt.
Feier mit Kissenschlacht
Der Leistungsdruck lastet auf ihnen, aber auch die allgemeine politische Lage - Menschenrechte, Kriege, Klimakrise… Da wünscht man sich einen Ort, auf den man sanft fällt: Ley-Vannah Amani Monthé und Patricia Kalde geben eine Gesangseinlage - wunderschön performen die beiden den Refrain von Auroras „Runaway“.
Gegen Ende der Aufführung geben sie die Schlafversuche auf, überlassen nicht den Gedanken die Party, sondern feiern zu „Walking on Sunshine“ und „Wir bleiben wach, bis die Wolken lila sind“ eine ausgelassene Pyjamaparty - angedeutete Kissenschlacht inklusive. Viel Applaus für das einsatzfreudige Ensemble.
Weitere Aufführungen
In dieser Spielzeit gibt es noch zwei weitere Aufführungen im Studio: am 28. April um 18 Uhr und am 9. Mai um 19 Uhr im Rahmen des Unruhr-Festivals. Karten sind erhältlich im Kundencenter des Theater Dortmund am Platz der Alten Synagoge, unter Tel. 502 27 22 und im Internet: www.theaterdo.de
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