Wirt Antonio Link lüftet Geheimnis vom Plasberg-Auftritt Das versprachen die Abgeordneten

Gastronom Antonio Link lüftet Geheimnis nach Plasberg-Auftritt
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Über ein brisantes Thema diskutierten vor über fünf Wochen der Dortmunder Gastronom Antonio Link und weitere Gäste in der ARD-Live-Sendung „Hart aber fair“: „Warten auf die Preisbremse: Wie lange steigen die Kosten für Strom und Gas noch weiter?“ Eingeladen bei WDR-Moderator Frank Plasberg waren neben Link unter anderem die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt von den Grünen, und Thorsten Frei von der CDU.

Der Familienvater und Unternehmer, der unter anderem in Lütgendortmund das Restaurant „Hopfen und Salz“ betreibt, machte während der Debatte sehr eindringlich auf seine eigene dramatische Situation und die der gesamten Branche aufmerksam – und schockte dabei mit Zahlen: Für Strom lagen zu diesem Zeitpunkt seine monatlichen Vorauszahlungen bei 11.850 Euro, für Gas bei 6800 Euro. Vor der Krise musste er monatlich insgesamt 5000 Euro zahlen, also 13.000 Euro weniger.

Nach dem Auftritt, für den Antonio Link großes Lob von vielen Seiten bekommen hat, fuhr er mit einem euphorischen Gefühl mit dem Zug von Berlin zurück nach Dortmund. Denn: „Nach der Sendung gab es noch einige Gespräche. Und mir wurden gute Sachen verraten, die in den nächsten ein bis zwei Wochen kommen sollen. Für unsere Branche und alle.“

Was ist aus diesen guten Nachrichten fünf Wochen später geworden, möchte unsere Redaktion am Mittwoch (23.11.) von ihm wissen. Verrät er uns die Details, über die er Mitte Oktober nicht reden durfte und wollte?

Kredit für Blockheizwerk

Zunächst gibt sich der 44-Jährige zugeknöpft, er wolle nicht über „ungelegte Eier“ sprechen. „Aber so ganz traue ich dem Braten auch nicht mehr“, gesteht er schließlich. Beide Bundestagsabgeordneten, sowohl Katrin Göring-Eckardt als auch Thorsten Frei, hätten ihm glaubhaft zugesichert, dass sein Wunsch nach kfw-Krediten mit einer 100-prozentigen Bürgschaft in Kürze durch die Bundesregierung umgesetzt würde. Nicht nur für ihn, sondern für alle Unternehmen mit Bedarf, denn die aktuelle Situation sei politisch herbeigeführt und kein persönliches Versagen.

Antonio Link braucht dieses Geld, zwischen 150.000 und 200.000 Euro, dringend für die Realisierung eines Blockheizwerks. Damit und mit Photovoltaik sei er autark und bräuchte kein Öl oder Gas mehr, so der Dortmunder Gastwirt. „Das ist doch im Sinne der Bundesregierung und für mich alternativlos.“

Der Dortmunder Gastronom Antonio Link im Gespräch mit Moderator Frank Plasberg.
Antonio Link war in der Sendung "Hart aber fair" mit Moderator Frank Plasberg (l.) zu Gast. Mittlerweile ist der Gastronom längst nicht mehr so euphorisch wie kurz nach der Sendung. © privat

Er sei enttäuscht, dass in dieser Richtung noch immer nichts passiert sei. „Die setzen wohl gerade andere Prioritäten und kümmern sich ums Bürgergeld“, so Antonio Link. In der kommenden Woche wolle er noch einmal nachhaken. Bei einem alten Bekannten und Mitarbeiter der Regierung, der ihn in der Sendung entdeckt und Kontakt zu ihm aufgenommen habe.

Der Lütgendortmunder Gastwirt hat sich auch schon eigeninitiativ geholfen. Durch diverse Maßnahmen spare er aktuell 34 Prozent an Stromkosten ein, außerdem habe er am Energie-Spotmarkt „gute Konditionen“ bis zum 31. Dezember 2022 verhandeln können. Der Effekt: Statt an drei hat sein Restaurant an der Volksgartenstraße nur noch an zwei Tagen geschlossen (montags und dienstags), um Energie einzusparen.

Neues Braten-Taxi

„Der Zuspruch unserer Gäste ist ungebrochen groß. Qualität setzt sich eben durch“, sagt Link selbstbewusst. Im Dezember seien sie sie „dicht“ und damit in Sachen Risiko „auf der sicheren Seite“.

Aktuell arbeite man zudem an „zwei, drei neuen Projekten“, darunter ein Online-Shop und ein Braten-Taxi. „Beides ist aber noch nicht spruchreif“, so Antonio Link.

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