Demonstranten standen sich an Westfalenhallen gegenüber Proteste vor Daniele-Ganser-Auftritt im Re-Live

Demos vor Auftritt von Daniele Ganser
Lesezeit

Der Schweizer Publizist Dr. Daniele Ganser steht am Montagabend (27.3.) auf der Bühne der Westfalenhalle 2 in Dortmund. Sprechen will er über die Frage: „Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?“ Die Stadt Dortmund wollte diese Veranstaltung verbieten, zwei Gerichte haben den Organisatoren jedoch Recht gegeben.

Vor dem Beginn des Vortrags (20 Uhr) haben verschiedene Gruppen demonstriert - pro und contra Ganser. Direkt am Eingang 1 der Westfalenhallen hatten sich schätzungsweise 50 Demonstranten versammelt, die ihre Unterstützung für Ganser kund taten, auch um vermeintlich fehlende Meinungsfreiheit, Corona-Maßnahmen und den Krieg in der Ukraine ging es. Der ist auch Thema des Vortrags von Ganser. Gansers Aussagen zu dem Krieg decken sich weitgehend mit den Aussagen der russischen Regierung: Die Maidan-Revolution 2013/2014 in der Ukraine sein von den USA initiierter Putsch gewesen, sie steckten auch hinter dem heutigen Krieg.

Ihnen gegenüber stand eine etwas kleinere Gruppe offenbar mit vielen Ukrainerinnen und Ukrainern, die laut Sprüche wie „Putin ist ein Mörder“ und „Russia is a terrorist state“, zu Deutsch „Russland ist ein terroristischer Staat“, skandierten. Auch sangen sie Lieder wie die Ukrainische Nationalhymne oder das Volkslied „Oy u luzi chervona kalyna“. An der Glasfront der Westfalenhallen hielten sie Plakate von zerstörten ukrainischen Städten hoch, um sie den Besuchern des Ganser-Vortrags zu zeigen.

Ein Redner der Ganser-Demo sprach die proukrainische Demo zwar mehrmals an, etwa als er mutmaßte, dass sie auf Ukrainisch volksverhetzende Dinge sagen würden, zu einer direkten Konfrontation zwischen beiden Demonstrationen kam es jedoch nicht. Gegen 20 Uhr beendeten beide Parteien ihre Kundgebungen.

Stadt Dortmund muss Daniele Ganser in die Westfalenhalle lassen: Gericht lehnt Einspruch ab

Die Argumentation des Gerichts ist bedenklich: Streit um Ganser-Auftritt in Westfalenhalle

Rat begrüßt Absage an umstrittenen Publizisten Ganser: Hallen-Chefin wird trotzdem kritisiert