Trostlos ist der Anblick des kleinen Geschäftslokals in der großen City-Immobilie an der Hansastraße/Ecke Kampstraße. Hier in der Nähe der Corso-Passage ist von der einstigen Game-Stop-Filiale nichts mehr zu sehen. Vor wenigen Wochen ist der Verkauf von Computerspielen und Unterhaltungssoftware bereits eingestellt worden. Inzwischen ist das Ladenlokal total verwaist.
Die Schließung ist längst kein Einzelfall, bundesweit gibt die US-amerikanische Handelskette bis Ende Januar „fast alle Filialen“ auf, wie es in Branchenkreisen heißt. Rund 170 Geschäfte gab es Ende vergangenen Jahres noch. Bereits vor Weihnachten fand teils ein Ausverkauf an verschiedenen Standorten statt, im Laufe des Januars wurden dann pausenlos Filialen geschlossen. Wie viele es mittlerweile sind, ist nicht bekannt. Offizielle Auskünfte der Game Stop Deutschland GmbH in Memmingen gibt es nicht.
Unsere Redaktion fragte im zweiten und bislang in Dortmund noch geöffneten Game Stop Store in der Thier-Galerie nach, wie denn das Filialnetz gestaltet werde und ob das Geschäft in dem Einkaufszentrum am Westenhellweg weiter geöffnet bleibe. Wir bekamen jedoch keine Auskunft. Ein Mitarbeiter verwies an die Zentrale in Memmingen. Dort war telefonisch niemand zu erreichen, eine Mail wurde so beantwortet: „Vielen Dank für Ihre Anfrage. Game Stop möchte sich aktuell nicht dazu äußern.“
„Game Stop macht gute Umsätze“
Für Torben Seifert, den Center-Manager in der Thier-Galerie, gibt es keine Hinweise darauf, dass Game Stop auch die Filiale in dem Einkaufszentrum schließen wird. „Nach meinen Informationen läuft alles ganz normal weiter. Die Filiale wird auch gut angenommen und das Unternehmen macht hier gute Umsätze“, sagt Torben Seifert.

Gute Umsätze macht Game Stop aus verschiedenen Gründen in vielen Filialen aber wohl schon längst nicht mehr. „Ein Großteil an PC-Spielen und auch Konsolen wird - forciert durch die Corona-Pandemie - mittlerweile online vertrieben. Hinzu kommen Lieferschwierigkeiten bei Konsolen, die über Monate nicht verfügbar sind“, sagt Petra Fröhlich, Chefredakteurin des Fachmagazins „Games Wirtschaft“, im Gespräch mit unserer Redaktion.
In teuren City-Lagen
Kein Wunder also, dass Game Stop viele seiner Läden, die sich in der Regel in teuren Innenstadtlagen befinden, schließt, und selbst das Online-Geschäft forciert. Nach Einschätzung der Branchenkennerin Petra Fröhlich wurde mittlerweile rund die Hälfte der 170 Game-Stop-Filialen in Deutschland geschlossen - unter anderem in Unna, Herne, Recklinghausen und Marl. „Wegen der hohen Dichte“, sagt Petra Fröhlich, „schließen vor allem im Ruhrgebiet auffallend viele Niederlassungen.“
Game Stop Deutschland zählt nach Angabe von „Games Wirtschaft“ neben Amazon, Otto und der MediaMarkt-Saturn-Gruppe zu den bedeutendsten Vertriebskanälen von Konsolen-Anbietern wie Nintendo, Microsoft Xbox und Sony PlayStation.
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