Das Gärtnereiprojekt „Grünfrau“ hat jetzt die Eröffnung gefeiert. Viele Interessierte waren gekommen.

Das Gärtnereiprojekt „Grünfrau“ hat jetzt die Eröffnung gefeiert. Viele Interessierte waren gekommen. © Dortmund-Agentur / Roland Goreck

Gärtnerei Grünfrau offiziell eröffnet: Gärtnern als soziale Perspektive

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Das Gartenprojekt „Grünfrau“ hat aus einer unwirtlichen Brache zwischen Phoenix-See und B236 einen Garten gemacht, in dem Gemüse angebaut wird. Vor wenigen Tagen war die Eröffnung.

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, 10.07.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist ein Projekt, das Frauen aus der Langzeitarbeitslosigkeit herausbringen soll – und das gleichzeitig als Beispiel für urbanes Gärtnern die Lebensmittelversorgung fördert. Mit der Gärtnerei „Grünfrau“, die aus dem Projekt „Querbeet sozial“ entstanden ist, schließt die Stadterneuerung ein „langjähriges Erfolgsprojekt“ ab.

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Am vergangenen Mittwoch (6.7.) hat die Gärtnerei ihre offizielle Eröffnung gefeiert. Ein Team von 15 Frauen baut dort seit dem vergangenen Jahr Gemüse und Kräuter in rund 100 Hochbeeten an. Die ersten Ernten wurden bereits direkt an die Dortmunder Tafel geliefert. Nun plant der Träger, die gemeinnützige Grünbau gGmbH, auch einen Direktverkauf des Ertrags.

Auch für Kinder hat das Projekt einiges zu bieten.

Auch für Kinder hat das Projekt einiges zu bieten. © Dortmund-Agentur / Roland Goreck

„Statt einer unwirtlichen Brache finden wir hier heute einen Ort, der Lebensmittel hervorbringt und Perspektiven wachsen lässt“, sagt Susanne Linnebach, Leiterin des Amts für Stadterneuerung.

Urbanes Gärtnern hilft der Stadt

Urbanes Gärtnern mache die Stadt nicht nur grüner und verbessere das Stadtklima – es könne auch Sinn stiften, bei der Linderung von Armut helfen und lokale Zusammenhänge stärken. „Mit Grünbau hatten wir von Anfang an einen idealen Partner mit großer Erfahrung für solch ein vielschichtiges Projekt.“

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„Mit der Gärtnerei konnten wir einen ganz neuen Arbeitszweig aufbauen“, erklärt Andreas Koch, Geschäftsführer von Grünbau. Den Garten- und Landschaftsbau verfolge das Unternehmen schon seit vielen Jahren, doch der Anbau von Lebensmitteln sei Neuland. Koch: „Schön ist auch, wie es sich entwickelt hat. Wir konnten sehr viele Arbeiten in Eigenleistungen erbringen, praktisch jeder Bereich von Grünbau hat dort mitgewirkt.“

Das Gärtnerei-Projekt „Grünfrau“ gibt arbeitslosen Frauen eine neue Perspektive.

Das Gärtnerei-Projekt „Grünfrau“ gibt arbeitslosen Frauen eine neue Perspektive. © Dortmund-Agentur / Roland Goreck

Frauen fassen bei „Grünfrau“ wieder Fuß im Leben

Die meisten Teilnehmerinnen in der Beschäftigungsmaßnahme hätten in ihrem Leben viele Rückschläge erlebt, berichtet Carina Hebestreit, Anleiterin im Projekt. „Die Frauen fassen hier wieder Fuß und bringen Ordnung in ihr Leben. Viele sagen, sie erlebten bei Grünfrau zum ersten Mal, dass die Arbeit sie erfülle und Erfolge sichtbar seien. Dementsprechend arbeiten hier alle sehr, sehr zuverlässig.“

Viele Stellen der Stadtverwaltung hätten sich für das Projekt engagiert, wie Susanne Linnenbach betont. „Dafür danke ich allen ganz besonders.“ So fand das Planungsamt das 5.000-Quadratmeter-Grundstück an der Oberen Pekingstraße. Das Ordnungsamt half, zwei Blindgängerverdachtspunkte aus dem zweiten Weltkrieg auszuräumen.

Das Liegenschaftsamt gestattete die Nutzung der Fläche und überließ Container für Sozialraum, Toiletten, Lager und Büro. Das Umweltamt unterstützte bei den Bodenuntersuchungen und beim landschaftspflegerischen Begleitplan. Und die Bauordnung half bei der baurechtlich passenden Lösung für diese ungewöhnliche Nutzung.

Originell und nützlich: Das Projekt hat eine Brache in eine Gärtnerei verwandelt.

Originell und nützlich: Das Projekt hat eine Brache in eine Gärtnerei verwandelt. © Dortmund-Agentur / Roland Goreck

Grünbau errichtete auf der Fläche alles in Eigenregie. 300 Quadratmeter Gewächshaus ermöglichen jetzt die Aufzucht im zeitigen Frühjahr und die Ernte bis in den Winter. Weitere Anbaufläche gibt es in Reihen von Hochbeeten unter freiem Himmel.