Dortmunder Kult-Imbiss-Chef führt Ruhetag ein „Der Druck war nicht mehr auszuhalten“

Chef der Futterluke führt Ruhetag ein: „Druck war nicht auszuhalten“
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Hinter dem Dortmunder Jung-Unternehmer René Rosenthal liegen harte Zeiten. Fehlendes und erkranktes Personal brachte ihn vor Weihnachten an die Grenzen der Belastbarkeit: Über einen Monat lang war der Chef der Kult-Pommesbude „Futterluke“ in Lütgendortmund bis auf wenige Ausnahmen alleine im Betrieb und das sprichwörtliche Mädchen für alles.

Sieben Tage pro Woche arbeitete er täglich 16 bis 17 Stunden am Stück: einkaufen, vorbereiten, kochen, verkaufen. Freizeit hatte er keine mehr. Dann zog er die Reißleine.

„Die vergangenen Wochen waren wirklich heftig und der Druck nicht mehr auszuhalten“, sagt René Rosenthal am Dienstag (3.1.) im Telefonat mit dieser Redaktion. Deshalb führte der Geschäftsführer zum Jahresbeginn einen Ruhetag ein.

Immer dienstags ist die „Futterluke“ an der Lütgendortmunder Straße zumindest vorerst geschlossen. Damit René Rosenthal mal durchatmen und sich um den leidigen Papierkram kümmern kann. „Es tut so gut, wenigstens an einem Tag ohne diesen Druck zu arbeiten“, sagt er.

Telefonische Großbestellungen

René Rosenthal (r.), Chef der Futterluke, und sein Vorgänger Andreas Neumann
Im vergangenen Jahr kochte René Rosenthal (r.) gemeinsam mit seinem Vorgänger Andreas Neumann. Die alten Rezepte kamen bei den Stammkunden gut an. © privat (Archiv)

Ab 12 Uhr würde täglich der Imbiss gestürmt und bis 20 Uhr gebe es keinen Leerlauf, berichtet der Geschäftsführer der Futterluke. „Manchmal geht die Tür drei bis vier Stunden am Stück nicht zu.“ Hinzu kämen die telefonischen Großbestellungen umliegender Firmen: „45 Cheeseburger oder 12 Mal Currywurst werden dann beispielsweise bestellt“, so René Rosenthal.

Dass das Geschäft an der Lütgendortmunder Straße so boomt, sei generell natürlich eine gute Nachricht. „Ich baue mir hier gerade richtig was auf“, sagt René Rosenthal stolz. Für die umliegenden Reitturniere im Frühjahr und Sommer etwa sei er bereits gebucht, ebenso wachse die Zahl der Großkunden.

Hochwertiges Fingerfood

„Viele bestellen explizit hochwertiges Fingerfood, das spricht für uns“, so René Rosenthal. Doch ohne ausreichendes Personal seien diese Herausforderungen auf Dauer nur schwer zu stemmen. „Schnelligkeit und Qualität im Tagesgeschäft funktionieren dann irgendwann nicht mehr.“

Die Personalsuche gestalte sich schwierig. „Ich habe es schon auf allen möglichen Plattformen versucht“, so der Dortmunder Imbiss-Chef. Vorgestellt hätten sich zwar schon einige Bewerber bei ihm, aber die wenigstens eigneten sich. „Weil sie schwarz arbeiten wollen“, so René Rosenthal. Das sei für ihn aber ein „No-Go“.

Die Suche geht also weiter. Wer sich für einen Job in der Futterluke „ohne Schwarzgeld“ interessiert, kann sich unter Tel. (0172) 766 73 36 melden.

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