Dortmunder Verein leidet unter monatelangem Blackout „Wir haben seit Mai keinen Strom mehr“

FV Scharnhorster: "Wir haben seit Mai keinen Strom"
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Der FV Scharnhorst, ein Fußballverein in Scharnhorst-Ost, erlebt schon jetzt das, wovor derzeit viele Menschen Angst haben: einen Blackout. Seit Mai ist die Sportanlage am Buschei ohne Starkstrom. Die Flutlichtanlage funktioniert genauso wenig wie die Küche, in der bei Heimspielen kleine Gerichte wie Pommes oder Bratwürstchen zubereitet werden.

Der stellvertretende Vorsitzende Werner Koch beklagte diesen Missstand kürzlich in einer Sitzung der Bezirksvertretung Scharnhorst. Demnach hänge die Stromversorgung an einem Verteilerkasten, der auch für ein Kindergarten-Gebäude am Buschei zuständig war, das im Frühjahr abgerissen worden ist.

Laut dem Vorsitzenden Thomas Sänger sei in diesem Zusammenhang auch der Stromkasten versetzt worden, der Strom aber seither nicht wieder angeschaltet worden: „Womöglich muss einfach nur jemand irgendwo einen Schalter umlegen“, mutmaßt Werner Koch.

Für den Verein bedeutet das seit der Zeitumstellung: Ab 17 Uhr ist kein Training mehr möglich. Die 70 bis 80 Kinder können dann bestenfalls noch etwas Konditionstraining machen - etwas, wozu sie natürlich nicht immer die meiste Lust haben. Die 1. Mannschaft, die in der Kreisliga B spielt, trainiert mittlerweile bei Teutonia Lanstrop. Dafür ist Sänger dem Lanstroper Verein sehr dankbar.

So stellen sich die Planer den Sportpark Scharnhorst vor - mit Kunstrasenplatz, Kleinfeldern, Leichtathletikbereich und vielem mehr
So stellen sich die Planer den Sportpark Scharnhorst vor - mit Kunstrasenplatz, Kleinfeldern, Leichtathletikbereich und vielem mehr. © Stadt Dortmund

Die beiden FV-Verantwortlichen fragen: Wann wird der Strom wieder angeschaltet? Wann werden ihnen die Hallenzeiten in der Sporthalle der Gesamtschule zugeteilt, die ihnen versprochen worden sind? Wer kommt für den Schaden auf, der durch die fehlende Verkaufsmöglichkeiten bei Heimspielen entstanden ist?

Auf 4000 bis 5000 Euro beziffert Koch diesen Verlust. Insgesamt komme es ihm so vor, als werde der FV Scharnhorst im Vergleich zu anderen Vereinen von der Stadt benachteiligt - und das, obwohl im Umfeld hunderte, wenn nicht gar tausende sportbegeisterte Kinder leben.

Strom soll bald wieder fließen

Stadtsprecherin Anke Widow und DEW-Sprecherin Rebecca Alishah bestätigen, dass die Flutlichtanlage über den Kindergarten versorgt worden sei. Die Stadt Dortmund habe Donetz wegen des Abrisses mit der Trennung des Anschlusses beauftragt und dies sei am 13. Mai ausgeführt worden.

Am 12. September habe die Stadt Dortmund eine zweite Anfrage wegen der Stromversorgung des Platzes gestellt. Der Anschluss sei ausgeführt worden, und seit Ende Oktober stehe Strom in einem Wandvorbaukasten zur Verfügung. Laut Anke Widow soll der Strom in den kommenden Tagen wieder fließen.

Bekanntlich soll aus dem gesamten Bereich um den Sportplatz des FV Scharnhorst der „Sportpark Scharnhorst“ werden. Eigentlich sollten dafür die Arbeiten bereits im Sommer 2022 starten. Der ist bekanntlich vorbei. Wann es nun losgeht, ist unklar.

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