Fußballprofi kauft Haus am Westenhellweg Welche Gebäude haben dort noch den Besitzer gewechselt?

Fußballprofi kauft Haus am Westenhellweg - Übersicht über Besitzerwechsel
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Die City ist nicht vorstellbar ohne den Westenhellweg: Er ist Dortmunds Aorta. Die nur 750 Meter lange Einkaufsmeile sorgt mit ihren Geschäften für den überlebenswichtigen Zustrom an Menschen ins Herz der Stadt.

Die Grundstücke entlang des Westenhellwegs sind aus diesem Grund die mit Abstand wertvollsten der Stadt. Stolze 8850 Euro ist ein Quadratmeter im Zentrum des Westenhellwegs wert, glaubt man den Bodenrichtwerten des NRW-Gutachterausschusses - der Alte Markt kommt als nächst teuerstes Pflaster lediglich auf die Hälfte (4450 Euro), die beste Lage im Kreuzviertel noch nicht einmal auf ein Zehntel dessen (750 Euro).

Doch der Immobilienmarkt am Westenhellweg ist ein sehr kleiner. Maximal ein bis zwei Häuser würden jedes Jahr verkauft, schätzte der auf den Westenhellweg spezialisierte Immobilienmakler Andreas Grüß vor einigen Jahren - eine durchaus realistische Größenordnung, wie eine neue Daten-Analyse unserer Redaktion zeigt.

Wir werteten dafür die aktuellen Grundbucheinträge aller Grundstücke aus, deren Adresse „Westenhellweg“ ist, die uns das zuständige Amtsgericht zu Verfügung stellte. Diese verglichen wir mit identischen Daten von 2019.

Karte: Die dunkelblauen Gebäude am Westenhellweg haben den Besitzer gewechselt. Klicken Sie auf die Grundstücke für mehr Infos:

Das Ergebnis: Zwischen 2019 und 2023 wechselten entlang des Westenhellwegs neun Gebäude den Besitzer. Dazu kam noch eine größere Veränderung in den Eigentumsverhältnissen des ehemaligen Esprit/Mayersche-Hauses.

Der ungewöhnlichste Neuzugang unter den Grundstück-Eigentümern des Westenhellwegs ist dabei sicherlich Tolgay Arslan. Der in Paderborn geborene Fußballprofi türkischer Abstammung, der bereits beim Hamburger SV, Besiktas Istanbul und Udinese Calcio spielte, ist Miteigentümer und das Gesicht von „Kick & Estate“, einer Immobilienfirma mit Sitz in Osnabrück.

Der Firma von Fußballprofi Tolgay Arslan (M., im Trikot von Udinese Calcio) gehört mittlerweile ein Haus am Westenhellweg.
Der Firma von Fußballprofi Tolgay Arslan (M., im Trikot von Udinese Calcio) gehört mittlerweile ein Haus am Westenhellweg. © dpa (Archivbild)

„Kick & Estate“ hat irgendwann nach 2019 das Gebäude mit der Adresse Westenhellweg 51 gekauft - eine Immobilie in absoluter A-Lage, in der die Modekette Mango eine große Filiale betreibt. Das Unternehmen wirbt auf seiner Internetseite stolz mit einem Foto seiner neuen Top-Immobilie. Zuvor hatte das Haus einer privaten Eigentümer-Gemeinschaft gehört.

Dass der Anteil von privaten Hausbesitzern am Westenhellweg schrumpft, ist keine neue Entwicklung: „Vor 20 Jahren gab es noch bei jedem zweiten Objekt private oder regionale Ansprechpartner, heutzutage nur noch bei jedem vierten oder fünftem“, sagte Immobilienmakler Andreas Grüß unserer Redaktion bereits 2019. Die wirtschaftliche Strahlkraft des Westenhellwegs ziehe immer mehr Immobilienfirmen und -fonds an.

Immobilienmakler Andreas Grüß hat sich auf den Westenhellweg spezialisiert.
Immobilienmakler Andreas Grüß hat sich auf den Westenhellweg spezialisiert. © Lührmann Immobilien (Archivbild)

Gegen diesen Trend läuft der Besitzerwechsel am Westenhellweg 67: Das Gebäude gegenüber der Petrikirche, das unter anderem den Brillenhändler Fielmann und das Café Roast’n‘Berrys beherbergt, gehört nun der privaten Familienstiftung eines Geschäftsmanns aus dem Münsterland.

Auch in einem der bekanntesten Gebäude des Westenhellwegs gab es eine wichtige Änderung: Beim alten Esprit-/Mayerschen-Haus schräg gegenüber des Karstadt-Haupteingangs ist der Name des milliardenschweren Immobilienentwicklers Uwe Reppegarther aus dem Grundbuch verschwunden, auch auf der Internetseite von Reppegarthers Unternehmen „Centrum“ findet man sie nicht mehr unter „aktuelle Projekte“, sondern nur noch unter dem Punkt „Referenzen“.

Reppegarthers Anteile an der Immobilie, die seit dem Umzug der Mayerschen auf die andere Straßenseite komplett leersteht, sind offenbar komplett auf seinen früheren Mit-Eigentümer, die „R+V Versicherung“, übergegangen.

Wie viel Geld bei den Besitzerwechseln der vergangenen Jahre auf dem Westenhellweg geflossen ist, geht nicht aus den vom Amtsgericht bereitgestellten Daten hervor.

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