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Dortmund hat Tausende Park+Ride-Plätze - aber fast niemand kennt sie
Park+Ride-Plätze
Die Stadt will Autofahrer zum Umsteigen aufs Rad oder auf Bus und Bahn bewegen. Dabei rückt sie ein Angebot in den Fokus, das es schon gibt, das aber kaum genutzt wird. Das soll sich ändern.
Platz ist reichlich auf dem Parkplatz D2 am Remydamm, zentral gelegen zwischen Westfalenpark und Westfalenhallen. Der Andrang auf dem mit 700 Parkplätzen größten Park-and-Ride-Platz hält sich allerdings in Grenzen.
Das soll sich bald ändern: Die Stadt will Autofahrer, die aus Richtung Süden in die Innenstadt fahren, gezielt auf den P+R-Platz lotsen. „Von hier aus kommt man mit zwei Stadtbahnlinien in nur sechs Minuten ins Stadtzentrum“, erklärt der städtische Verkehrsplaner Andreas Meißner.
Seit Montag, 29.6., weisen deshalb große Transparente unter anderem an den Brücken über B 54 und Ardeystraße auf das nahe P+R-Angebot hin.
Es gibt ein klares Ziel: Die Luft soll sauberer werden
Die Verkehrsplaner sind mit der neue Werbeoffensive in doppelter Mission unterwegs. Zum Einen gibt ihnen der juristische Vergleich, den Stadt, Land und Deutsche Umwelthilfe zur Reduzierung von Luftschadstoffen geschlossen haben, die Aufgabe, den Verkehr auf der Ruhrallee zu reduzieren. Dazu muss man Pendlern natürlich Alternativen zum Auto bieten.
Zum Anderen ist der Aufruf zum Umsteigen Teil einer großangelegten Kampagne im Rahmen des Programms „Emissionsfreie Innenstadt“. Auch das soll dazu beitragen, die Verkehrs- und Luftbelastung im gesamten Stadtzentrum zu verringern. Transparente gibt es deshalb auch an anderen Zufahrtsstraßen in die Innenstadt, um etwa auf die P+R-Plätze am Hafen/Sunderweg hinzuweisen.
3000 Parkplätze für Park + Ride
Insgesamt 36 Park+Ride-Anlagen mit gut 3000 Parkplätzen gibt es stadtweit. Das Konzept dazu ist schon 16 Jahre alt. Umsetzung und Ausbau sind aber immer noch nicht abgeschlossen. Noch in diesem Jahr soll, ebenfalls mit Geld aus dem Programm „Emissionsfreie Innenstadt“, der Ausbau des P+R-Platzes in Kley, direkt an der S-Bahn-Linie 1, in Angriff genommen werden, kündigt Andreas Meißner an.
Und möglichst bald sollen Autofahrer auch digital auf die Park+Ride-Plätze gelenkt werden. Denn die Stadt arbeitet an einer Erneuerung des Parkleitsystems. Dabei sollen dann die vier großen P+R-Anlagen am Remydamm, am Hafen, am Gottesacker und an Schulte-Rödding einbezogen werden, kündigt Tobias Ricken als Leiter der Verkehrstechnik im Tiefbauamt an.
Navigationssysteme sollen über die Park+Ride-Plätze informieren
Dort gibt es dann eine LED-Leitbeschilderung an den Straßen. Über Open-Data sollen aber auch Navigationssysteme und Verkehrs-Apps mit Infos über die freien Plätze gefüttert werden. So können Autofahrer dann mit Hilfe digitaler Technik einen aktuellen Überblick auf freie Parkplätze an der Zufahrt in die City bekommen.
Schon jetzt gibt es eine digitale Karte der P+R-Plätze auf der Projektseite der Kampagne „Umsteige(r)n“.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
