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Führt hoher Krankenstand in Dortmunds Kliniken zu Lücken in der Versorgung?
Ausfälle wegen Omikron-Welle
In vielen Dortmunder Krankenhäusern gibt es laut Gesundheitsamt zurzeit Einschränkungen. Ein Grund: zu wenig Personal. Führt das zu Lücken in der Versorgung? Wir haben bei den Kliniken nachgefragt.
Auf 16 Stationen in fünf Dortmunder Krankenhäusern gibt es laut Stadt zurzeit ein Ausbruchsgeschehen mit Covid-19. Der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, hat deshalb am Dienstag (15.3.) einmal mehr Krankenhausbesucher um Verständnis dafür gebeten, dass es angesichts der ansteckenderen BA.2-Omikron-Variante noch etwa zwei Wochen lang Einschränkungen in fast jeder Dortmunder Klinik geben werde – wegen notwendiger Isolierungsmaßnahmen und weil Personal fehlt.
Mitarbeiter seien entweder selbst corona-positiv oder müssten ihre Kinder in Quarantäne betreuen. Zudem verzögerten sich Entlassungen. Das habe deutliche Auswirkungen auf den Alltagsbetrieb.
Unter anderem, so Renken, hätten mehrere Stationen zusammengelegt werden oder ganz geschlossen sowie in manchen chirurgischen und orthopädischen Abteilungen Operationen abgesagt werden müssen.
Corona und Quarantäne
Wie stark sind die einzelnen Häuser in Dortmund betroffen? Wir haben bei den größten Krankenhäusern der Stadt nachgefragt.
Man habe keinen Personalengpass wegen Krankheitsausfällen gemeldet, erklärte dazu das Klinikum Dortmund.
Dagegen bestätigt die Klinikum Westfalen GmbH, zu der die Knappschafts-Krankenhäuser in Brackel und Lütgendortmund gehören, einen höheren Personalausfall durch Krankheit.
„Auch unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt es momentan einen recht hohen Krankenstand, der neben den normalen saisonalen Einflüssen auch durch Corona- und Quarantänefälle bedingt ist“, berichtet die Vize-Sprecherin Susanne Janecke. Der Anteil der wegen Corona ausfallenden Mitarbeiter entspreche dem in der allgemeinen Bevölkerung.
Einschränkungen in der Patientenversorgung nur temporär
Janecke: „Aber auch die ,normalen‘ Krankmeldungen bewegen sich derzeit auf einem höheren Niveau. Dieses beeinträchtigt jedoch die Patientenversorgung und insbesondere die Notfallversorgung nicht über das in dieser Jahreszeit normale Maß hinaus.“ Zu Einschränkungen in der Patientenversorgung könne es zwar bei kurzfristigen Ausfällen kommen, jedoch seien diese temporär, da sie kompensiert werden könnten.
Ähnlich sieht es beim St.-Johannes-Hospital (JoHo) aus. Auch Krankenhaussprecherin Gudula Stroetzel bestätigt einen derzeit erhöhten Krankenstand im Vergleich zum Vorjahr: „Die Ausfälle von Mitarbeitenden werden in den Teams so organisiert, dass die Patientenversorgung weiterhin in vollem Umfang gesichert ist.“
Mehr als 50 Vollkräfte zusätzlich eingestellt
Das JoHo habe in den letzten zwei Jahren mehr als 50 Vollkräfte (Pflege-/Funktionsdienst, ärztlicher Dienst) zusätzlich eingestellt, da man das medizinische Angebot im Sinne der Patienten weiter entwickelt habe und weiter entwickeln werde. Stroetzel: „Das kommt uns in der aktuellen Situation ein wenig zugute.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
