Das ehemalige Penny-Gebäude steht zum Unmut vieler Martener seit Jahren leer. „Verschenktes Potenzial“, lauten die Meinungen. © Carsten Sander

Ex-Penny-Leerstand

Früher Kino, dann Penny, nun Schandfleck: Was wird aus dieser Immobilie in Marten?

Noch stehen Ladenlokale in Marten leer. Für vier von sechs Gebäuden findet sich kein Mieter. Auch für das Penny-Gebäude ist keine Lösung in Sicht. An Ideen mangelt es nicht, aber es hakt.

Marten

, 25.05.2019 / Lesedauer: 3 min

Auf der „Martener Straße“ und in der Straße „In der Meile“, zentral im Ortskern von Marten gelegen, blickt man auf verwaiste Ladenlokale. Trotz intensiver Bemühungen des Martener Forums und der Wirtschaftsförderung: Für vier von ehemals sechs leer stehenden Immobilien findet sich kein Pächter. Insbesondere für den ehemaligen Penny-Markt, In der Meile 1, ist keine Perspektive in Sicht.

Denn Marten ist durch mehrere Supermärkte mit ausreichend Parkplätzen gut versorgt. Diese Konkurrenz und die schlechte Infrastruktur des alten „Penny“ machen das Ladenlokal unattraktiv für klassische Gewerbetreibende. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob es zwingend ein Fachhändler sein muss, der dort als Nachmieter einzieht. „Man muss auch das veränderte Kaufverhalten berücksichtigen“, sagt Norbert Litschke, Sprecher der Wirtschaftsförderung, dazu.

Ideen, wie leer stehende Geschäfte dennoch wiederbelebt und Schaufenster ansehnlich werden können, gibt es viele. Anstatt eines Metzgers könne ja eine Bürogemeinschaft einziehen und Co-Working betreiben, liebäugelt Ingo Rößler vom Martener Forum mit modernen Ideen. Oder Kunstausstellungen könnten die Leerstandsoptik verschönern. Eine Gastronomie mit Außenbetrieb wäre für Rößler ein Traum. Nutzungsänderung heißt das Konzept, aber das ist nicht leicht realisierbar: vor allem bei großen Immobilien wie dem ehemaligen Penny.

Ein ehemaliger Kinosaal ohne Fenster und ohne Parkplätze ist unattraktiv

Früher war es mal ein Kino. Seit der Penny in ein Ladenlokal am Marktplatz weiter gezogen ist, steht das Gebäude leer. Für Mutter und Tochter Angelika und Sabine Manghofer, Ur-Martenerinnen, ist die Lösung einfach wie offensichtlich: „Das wäre mal was, wenn da ein Drogeriemarkt reinkäme“, sagen sie unisono. Es sei schade, für Zahnseide oder einen Lippenstift extra in andere Stadtteile fahren zu müssen.

Nicht nur wegen der mangelhaften Bausubstanz, sondern auch wegen der Anforderungen der Drogerie-Ketten an den Standort ist das aber unrealistisch. Durch den langen Leerstand gebe es einen Renovierungsstau und das Gebäude sei marode, sagt Reiner Gallen vom Martener Forum. Dies schrecke potenzielle Mieter ab. Gallen zufolge sei die Eigentümerin LEG aber erst bereit, das Ladenlokal herzurichten, wenn es die Zusage eines zukünftigen Pächters gebe.

Auch ein Abriss wird unter Martenern diskutiert. Gallen sprach sich eindeutig dafür aus und auch Familie Manghofer und weitere Befragte sowie Ingo Rößler bewerten diese Lösung nicht nur negativ. Es fehle an bezahlbaren Wohnraum und für diesen müsse auch Platz geschaffen werden. Risse die LEG den Flachbau ab, ließe sich dort ein Hinterhaus bauen.

Die Eigentümerin LEG prüft verschiedene Nutzungskonzepte

Indes prüfe die LEG weiterhin verschiedene Optionen, wie das Gebäude wieder genutzt werden kann, bestätigte Konzern-Sprecherin Judith-Maria Gillies. Gillies schließt nicht aus, dass es dort in Zukunft wieder einen Einzelhändler geben könnte. Zu der Frage, ob ein Abriss in Betracht käme, äußerte sich die Sprecherin nicht.

Christian Schön, Sprecher der Stadt Dortmund, bestätigt, dass der Bauaufsicht noch kein Antrag zu einer Umnutzung vorliege. Ob es denn prinzipiell möglich sei, einen Gebäudeteil abzureißen und eine Wohnbebauung zu errichten, lasse sich nicht pauschal sagen. Das werde erst nach Antragstellung im Einzellfall geprüft. Viele Faktoren spielten eine Rolle.

Auch einen Fleischer gibt es in Marten nicht mehr. Nur ein leerstehendes Ladenlokal. © Carsten Sander

Allerdings habe es zwischenzeitlich den Vorstoß der LEG zu einem Umnutzungskonzept des Gebäudes gegeben. „Die Möglichkeit, dort Studentenwohnungen zu errichten, wurde in einem gemeinsamen Termin mit der Stadt bereits geprüft, aus baurechtlichen Gründen aber verworfen“, fasst Gillies zusammen.

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