
© Archiv
Die Politik hat entschieden: So geht es weiter mit dem Freibad Stockheide
Nordstadt
Wird das Freibad Stockheide saniert oder aufgegeben? Der Sportausschuss des Rates hat nun eine Vorentscheidung getroffen - doch die hat auch einen Haken.
Die Sorge war bis zuletzt groß: Fällt das Freibad Stockheide dem neuen Bäderkonzept der Stadt zum Opfer? Zuletzt hatte der Rat der Stadt im November 2021 im Rahmen des Bäderkonzepts eine Machbarkeitsstudie beschlossen. Mit ihr sollte geklärt werden, ob eine Sanierung sinnvoll und möglich ist - auch in Verbindung mit Neubauplänen für das Nordbad.
Unabhängig davon sollte die Verwaltung eine Übergangslösung für Stockheide prüfen und Schritte in die Wege leiten, damit das Freibad „für einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren betriebssicher wieder öffnen kann“. Die Kosten für die nötigen Reparaturarbeiten wurden auf rund 450.000 Euro geschätzt.
Jetzt zeichnet sich ab, wie die Verwaltung mit dem Auftrag umgehen will. Und das wäre durchaus ganz im Interesse aller Stockheide-Fans. Denn nun soll auf die Machbarkeitsstudie verzichtet und die Sanierung „umgehend“ in Angriff genommen werden. So sieht es ein Beschlussvorschlag für den Rat vor, den am Dienstag (8.3.) der Sportausschuss bereits empfohlen hat.
Enge Vorgaben durch Denkmalschutz
„Nach den Vorgaben des Denkmalschutzes besteht keine Möglichkeit für gravierende bauliche Veränderungen des Bestandes – das Freibad muss in seinen Funktionen und Abmessungen quasi 1:1 erhalten werden“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. „Damit ergibt sich keine Notwendigkeit, für dieses Bad noch eine
Machbarkeitsstudie durchzuführen, weil alle wichtigen Parameter bereits bekannt sind.“
Insbesondere die Prüfungsvariante „kombiniertes Sport- und Familienbad“ könne so nicht weiterverfolgt werden, heißt es. Deshalb könnte die Sanierung des
Freibades Stockheide sofort in die Wege geleitet werden.
Keine temporäre Sanierung
Zur Frage einer Übergangslösung mit einer temporären Reparatur des Freibads hatte die Verwaltung zwei Varianten vorgelegt. Der Ausschuss sprach sich einstimmig für die Langfrist-Variante aus. Demnach wird der bisherige Beschluss zu einer temporären Sanierung aufgehoben. „Eine Öffnung des Freibades erfolgt erst nach Abschluss der Grundsanierung“, heißt es nun.
Neben dem Zeitvorteil würden damit auch die geplanten Investitionen in
geschätzter Höhe von 450.000 € zur temporären Ertüchtigung überflüssig, hob die Verwaltung hervor. Sie hatte auch darauf aufmerksam gemacht, dass selbst beim Beschluss für eine provisorische Sanierung nicht garantiert werden könne, dass das Freibad in diesem Jahr wieder eröffnen kann.
Die aktuelle Entscheidung, die noch vom Rat am 31. März bestätigt werden muss, bedeutet, dass das Freibad wohl für mehrere Jahre weiter geschlossen bleibt. Denn es ist viel zu tun bei der Grundsanierung. Die Kosten werden aktuell auf 6,8 Millionen Euro netto geschätzt.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
