Wegbegleiter feiern Fred Ape im Cabaret Queue Er wäre in diesem Jahr 70 geworden

Wegbegleiter feiern Fred Ape: Er wäre in diesem Jahr 70 geworden
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Iris Sanftenschneider, Betreiberin des Cabaret Queue, brachte am 13. April 2023, dem 70. Geburtstag von Fred Ape, einen besonderen Toast auf den im November 2020 verstorbenen Künstlerischen Leiter aus. Unter lautem Applaus unterstützte sie den Beschluss der Hörder Bezirksvertretung, ein Stück der Hermannstraße, an der sich die Kleinkunstbühne mit Restaurant befindet, in Fred-Ape-Weg umzubenennen.

Laut den Kabarettisten und Liedermachern Lioba Albus, Franziska Mense-Moritz, Emily und Guntmar Feuerstein, Christoph Brüske, René Steinberg, Helmut Sanftenschneider sowie Tontechniker Leon Rumpel, die Fred Ape im ausverkauften Queue gebührend feierten, ist diese Straßenumbenennung fast zwangsläufig.

Iris Sanftenschneider, Betreiberin des Cabaret Queue
Iris Sanftenschneider, Betreiberin des Cabaret Queue in Hörde, brachte einen Toast auf Fred Ape aus. Der Liedermacher, Kabarettist, Veranstalter diverser Dortmunder und Hörder Events sowie Künstlerischer Leiter des Queue, war am 9. November 2020 plötzlich verstorben. © Dietmar Bock

Fred Ape war bei Kollegen, beim Publikum und in Hörde sehr beliebt. „Wir könnten diesen Abend fünf Tage lang machen, so viele Kolleginnen und Kollegen wollten kommen“, sagte Helmut Sanftenschneider.

Der neue Künstlerische Leiter des Queue sang mit „Es gibt immer eine richtige Seite“ über das, was dem Kabarettisten und Liedermacher wichtig war: Haltung! Fast alle Mitstreiter dieser Geburtstagsparty sangen zu „seinen Ehren“ einen Ape-Song.

Denkmal für Tochter Shari

„Ich habe die Kunst und Lieder von Fred sehr geschätzt“, blickte Lioba Albus zurück. „Wir haben die Begeisterung, Eltern zu sein, geteilt.“ So habe er mit dem Lied „Sie ist so jung“ seiner Tochter Shari ein Denkmal gesetzt. Ihm habe Ape, so berichtet Christoph Brüske, nach der Scheidung geholfen und dafür gesorgt, dass er wieder auftreten könne.

Es sind diese bewegenden Momente, die den Künstler und Menschen Fred Ape sehr gut beschreiben. Auch Franziska Mense-Moritz ging auf die große Hilfsbereitschaft des Sängers und (Mit-)Veranstalters vieler Events ein.

Emily und Guntmar Feuerstein
Vor dem Bild von Fred Ape sangen (v.l.) Emily und Guntmar Feuerstein Songs des Dortmunder Liedermachers zu dessen 70. Geburtstag. © Dietmar Bock

Guntmar Feuerstein, der an diesem „Ehrentag“ mit seiner Tochter Emily zur „Hausband“ avancierte, gewährte Einblicke in die 30-jährige Zusammenarbeit. Gerade von 2017 bis 2019 sei Fred Ape sehr kreativ gewesen. „Da kam er fast alle zwei Wochen mit einem neuen Lied“, erzählte der Bochumer Teil des Duos Ape/Feuerstein. Doch: „Er hatte ständig Updates, meist schon nach kurzer Zeit.“

So wurden die Songs aktualisiert oder sprachlich präzisiert. „Noch heute gehen meine Lieder durch den ‚Fred-TÜV‘“, erklärte Feuerstein die Exaktheit, auf die der Dortmunder Liedermacher viel Wert legte. Mit Liedern wie „Flüchtlinge dieser Erde“, „Risikogruppe“, „Schmetterling“ und „Hauptsache“ legten die Feuersteins Zeugnis darüber ab.

Besonderer Soundtrack

René Steinberg, ein weiterer enger Wegbegleiter, und zugleich Botschafter der „well:fair“-Stiftung des Ex-BVB-Profis Neven Subotic, die den Erlös des Abends erhielt, brachte mit „Du hast nur Glück gehabt“ etwas Besonderes zu Gehör. „Das ist der Soundtrack von Fred, von mir und der Stiftung.“

Er lobte den verstorbenen Freund wegen dessen deutlicher Kritik: „Das war nichts“ habe Ape getadelt, zugleich wertvolle Tipps gegeben. Das sei für ihn Glück gewesen. „Einen so empathischen wie offenen und ehrlichen Kollegen wie Fred hat man selten.“

Leon Rumpel, Tontechniker Cabaret Queue
Leon Rumpel, der Tontechniker des Cabaret Queue, griff selbst zur Gitarre und huldigte seinem großen Vorbild Fred Ape gesanglich. © Dietmar Bock

Glück hatten bei der Feier zum 70. Geburtstag von Fred Ape auch die Gäste. Sie erlebten einen sehr emotionalen, zugleich nachdenklichen und lustigen Abend – noch dazu für einen guten Zweck. Da stimmte dann auch Queue-Tontechniker Leon Rumpel mit ein.

Getreu dem Ape-Motto „Es gibt genug zu tun“ sang er, sich selbst an der Gitarre begleitend, über sein großes Vorbild und dessen sozialkritische Anliegen. Sehr zur Freude von Apes Tochter Shari, die sich für die Feier zum 70. ihres Vaters ebenso bedankte, wie im Namen der von Neven Subotic und ihr geführten Stiftung „well:fair“: „Das habt ihr ganz toll gemacht!“

Die „well:fair Neven Subotic Stiftung“ setzt sich für sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung in Ostafrika ein. Spendenkonto bei der Volksbank Dortmund: IBAN DE44 4416 0014 4040 1909 00

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