Es war eine Mischung aus Freude, Nachdenklichkeit und auch ein wenig Trauer. Freunde, Familie und zahlreiche Bürger und Politiker hatten sich vor dem Cabaret Queue in Hörde versammelt, um einen großartigen Menschen zu würdigen. Fred Ape, der 2020 verstorbene Liedermacher, Kabarettist und langjährige Programmchef des Cabaret Queue, hat jetzt auch ganz offiziell seine eigene Straße.
Ein Legendenschild wurde nur ein paar Meter entfernt von seiner zweiten Heimat, vor dem Queue, am Mittwoch (9.8.) feierlich enthüllt. „Ich habe am Samstag gesagt, ich verspreche, es scheint am Mittwoch die Sonne. Ich wusste es“, sagte Tochter Shari Malzahn-Ape. Es war eine kleine, aber sehr emotionale Rede zur feierlichen Enthüllung eines Legendenschildes, das das Schaffen ihres Vaters kurz beleuchtet. Fred Ape, der in der Vergangenheit auch Mitarbeiter des Schwerter Kulturamts war, starb Ende 2020 im Alter von nur 67 Jahren.
„Ich freue mich unendlich über diese Würdigung und Ehrung und möchte mich bedanken. Ich glaube, es ist eine, die mein Vater für richtig gehalten hätte“, sagte Shari Malzahn-Ape und die Stimme zitterte, der Blick ging gen Himmel. „Danke Papa, dass Du auch heute da bist.“

Sie könne sich gut vorstellen, wie heute so ein Gespräch mit ihm abgelaufen wäre. „Ich habe ihn ab und zu im Queue abgeholt und wir haben noch einen Kaffee getrunken. Und wenn ich ihn gefragt hätte, was denkst du denn, wenn du mal nicht mehr bist, was denn die Würdigung deines Lebens sein sollte, ich glaube, er hätte gesagt, ein Straßenschild ist das mindeste“, so Fred Apes Tochter. Ja, es wurde auch gelacht an diesem Tag.
Sie könne sich gut an einen Satz erinnern, den ihr Vater oft gesagt habe. „Wir alle müssen mal sterben, vielleicht auch ich. Aber durch diese Würdigung wird er das niemals tun“, so Shari Malzahn-Ape. Für sie sei es sehr bewegend gewesen, aber auch sehr schön. „Ich weiß, dass ihm das heute alles ganz, ganz gut gefällt und ich glaube, dass er gerade strahlt.“

Fred Ape, der vor drei Jahren plötzlich verstarb, hat nicht immer alles so bierernst genommen. Ernst war ihm aber sein Engagement für ein buntes Dortmund. So geht auch das große Stadtfest Dortbunt auf seine Idee zurück. Auch in seinen zahlreichen Liedern hat er sich immer wieder für Vielfalt, Toleranz und Frieden eingesetzt. „Er hatte stets einen kritischen Blick auf die Dinge. Gleichzeitig war er seinen Mitmenschen aufrichtig zugewandt, er hat ihnen zugehört und sich für sie interessiert“, so Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Es war eine schöne Atmosphäre. Viele von Fred Apes Weggefährten waren dabei: Fritz Eckenga, Georg Delfmann oder Guntmar Feuerstein. Der hatte seine Gitarre dabei und sang ein paar von Fred Apes Liedern. Und dann am Ende der kleinen Feier, als die Gäste sich aufmachten, im Cabaret Queue noch einmal auf den Menschen Fred Ape anzustoßen, gab es noch eine Art Zeichen.

Fred Apes Tochter stellte sich mit Oberbürgermeister Westphal zu einem Foto an das Legendenschild, im Rücken das Queue, das ihr Vater so geliebt hat. Und auf dem Bild zu sehen ist ein Lichtschein, der aus dem Himmel kommt, durch das Legendenschild geht und auf Shari Malzahn-Ape trifft. Eine Lichtspiegelung? Was sagte sie noch in ihrer Rede? „Danke, Papa, dass Du auch heute da bist.“
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