Beliebter Dortmunder Dirigent gestorben Große Trauer um Franz-Josef „Jupp“ Kortmann

In Huckarde herrscht große Trauer um Franz-Josef „Jupp“ Kortmann
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Freunde und Wegbegleiter reagieren mit Fassungslosigkeit: Unerwartet ist der vor allem im Stadtbezirk Huckarde bekannte Dortmunder Dirigent Franz-Josef Kortmann am 11. März 2023 gestorben. „Jupp“, wie ihn viele nannten, wurde nur 66 Jahre alt und starb in einem Krankenhaus.

Der Verstorbene galt nicht nur als begnadeter Musiker, er war auch für sein freundliches Wesen und sein großes Engagement hoch angesehen. Besonders am Herzen lag Franz-Josef Kortmann das 1927 gegründete Trommlercorps St. Barbara. Hier fungierte er über Jahrzehnte als musikalischer Leiter, vor einigen Jahren übernahm er zusätzlich den Vorsitz des Spielmannzugs mit aktuell 20 aktiven Musikern und über 100 passiven Mitgliedern.

„Wir alle haben Jupp sehr geschätzt“, sagt Gerhard Hendler, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Huckarder Vereine (IHV). Er hinterlasse eine große Lücke im Stadtbezirk. „Vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit, den Nachwuchs hat er toll ausgebildet“, so Gerhard Hendler. Hervorstechende Eigenschaft sei seine ausgeglichene Art gewesen.

Als Dirigent habe er mit seinem Trommlercorps für großartige Auftritte gesorgt, etwa zum 50-jährigen Bestehen der IHV in der „Alten Schmiede“ im September 2022, erinnert sich Hendler. „Gerne hat er andere Orchester für die Auftritte dazugeholt.“ Gleichzeitig habe er sich im IHV-Vorstand engagiert. Er sei stets präsent gewesen.

Spielen nach Noten

Auch Dieter Eichmann, ehemaliger IHV-Vorsitzender und ein enger Freund Kortmanns, ist am Montagmittag hörbar erschüttert. „Jupp war in jeder Hinsicht ein toller Kumpel. Sein Tod ist für uns alle ein Schock“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Franz-Josef Kortmann sei immer bestrebt gewesen, sein Trommlercorps weiterzuentwickeln und das Vereinsleben hochzuhalten, sagt Dieter Eichmann. „Er hat zum Beispiel die Noten innerhalb des Orchesters eingeführt und die Mitglieder stets motiviert, die Musik zu leben“, erinnert er sich. Und das mit Erfolg: Mehr als 100 Pokale und Urkunden schmücken das Vereinsheim. Das Noten-Repertoire umfasst mittlerweile über 250 Musikstücke.

Ein „Huckarder Junge“

Auch Franz-Josef Kortmanns Tochter und weitere Familienmitglieder gehören zum Spielmannszug. Seine Frau gelte als „gute Seele“ des Vereins und habe zum Beispiel häufig die Basare organisiert oder Moderationen übernommen, so der frühere IHV-Vorsitzende.

„Er hat sich immer als Huckarder Junge gefühlt und möchte deshalb auch hier beigesetzt werden“, so Dieter Eichmann. Ort und Termin der Bestattung von Franz-Josef Kortmann standen am Montag noch nicht fest.

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