
© Jörg Bauerfeld
Fo(o)d macht Menschen satt: Verein kocht in der Schlossküche für Obdachlose
Ehrenamtliche Arbeit
Auch Gutes tun kostet Geld. Deshalb hat sich jetzt im Dortmunder Süden ein Verein gegründet, um noch mehr Menschen für seine Sache zu gewinnen: Obdachlosen eine warme Mahlzeit zu schenken.
Angefangen hat alles zu Beginn der Corona-Pandemie. Restaurantbesuche waren nicht möglich, in zahlreichen Gastronomie-Betrieben blieben die Küchen kalt. Im Schlosscafé im Wasserschloss Haus Rodenberg versammelte sich daraufhin eine Handvoll Gastronomen und beschloss, für Obdachlose zu kochen.
Einmal in der Woche, immer mittwochs, wurden die Töpfe gefüllt und für die Obdachloseninitiative „Hand in Hand“ in der Dortmunder Nordstadt gekocht.
Zu Beginn waren es hauptsächlich Gastronomen
Waren es zu Beginn noch hauptsächlich Gastronomen, die sich einmal in der Woche zum Kochen trafen, hat sich das nun geändert. Die Restaurants sind wieder geöffnet, die Köche und andere Mitarbeiter in der Gastronomie werden in den eigenen Betrieben gebraucht.
„Wir wollten die Sache aber nicht einfach so einschlafen lassen“, sagt Jörg Wiedelmann, Pächter des Schlosscafés. „Wir haben gesehen, wie schlecht es einigen Menschen wirklich geht. Wir wollten weiter helfen.“

So fing alles an im Februar 2021: Kochaktion im Haus Rodenberg. © Jörg Bauerfeld
Also kam man auf die Idee, einen Verein zu gründen. Einfach, um die Kosten, die bei der ehrenamtlichen Kochaktion anfallen, auch irgendwie auffangen zu können. Rund 1.000 Euro werden nämlich im Monat verkocht. Nur die Zutaten gerechnet, die in die Töpfe wandern. „Wir kochen nur frisch, das versteht sich von selber“, sagt Jörg Wiedelmann.
Jede Woche 120 warme Mahlzeiten
Jede Woche gehen so 120 warme Mahlzeiten an „Hand in Hand“. „Wir wollten die Aktion einfach auf breitere Schultern verteilen“, sagt Omid Aminian. Er betreibt eigentlich einen mobilen Cocktail-Service, steht aber nun regelmäßig montags am Kochtopf – in der Küche des Schlosscafés. Olaf Tkotz leitet normalerweise an der Schüruferstraße eine LBS-Filiale. Jetzt hilf er ehrenamtlich beim Verein Fo(o)d e.V. mit – als Koch und Schatzmeister.
Dazu kommen Natalia Warsztocka, Heike Koch, Diana Roski und Marcel Fahle. Fertig ist das ehrenamtliche Koch-Team. Die sieben Gründungsmitglieder suchen natürlich noch Hilfe am Herd – aber auch Spenden.
Entsprechende Spendenboxen sind schon im Aplerbecker Ortskern zu finden. Auch offiziellen Stellen sollen jetzt um Unterstützung gebeten werden „Aber die brauchen alle Spendenquittungen. Und so haben wir den Verein gegründet“, sagt Omid Aminian.
Die Hilfe für die Obdachlosen soll aber noch über das Kochen hinausgehen. „Wir werden nachfragen, was dort gebraucht wird und dann werden wir schauen, ob noch Geld übrig bleibt, um auch noch andere Dinge für ‚Hand in Hand‘ zu besorgen“, sagt Jörg Wiedelmann
Jeder Euro wird für die Obdachlosen benötig
- Der Verein Fo(o)d e.V. sammelt Spenden, um einmal in der Woche für die Obdachlosen der Initiative „Hand in Hand“ zu kochen.
- Wer sich finanziell beteiligen möchte, kann Geld auf das folgende Spendenkonto überweisen: Sparkasse Dortmund, DE40 4405 0199 0001 1416 78, Verein Fo(o)d e.V.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
