Fleischerei Nikolas in Hörde schließt

© Jörg Bauerfeld

Fleischerei Nikolas in Hörde schließt

rn33 Jahre in Hörde

In Hörde schließt eine bekannte Fleischerei. Viele Kunden sind darüber sehr bestürzt. Doch ganz zu Ende ist es nicht – vor allem BVB-Fans dürften erleichtert sein.

Hörde

, 09.12.2019, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach 33 Jahren schließt eine bekannte Fleischerei in Hörde. Doch es wird nicht das Ende des Betriebes sein, verspricht die Junior-Chefin.

Das Ladengeschäft der Fleischerei Nikolas an der Graudenzer Straße schließt zum 24. Dezember. Danach wird die Nikolas Food und Service GmbH, wie das Unternehmen schon seit Januar 2018 heißt, als Catering-Dienstleister weiter bestehen.

Partyservice wird Kerngeschäft

Der Partyservice für Geburtstage, Firmen- und Jubiläumsfeiern, Hochzeiten und andere Anlässe wird dann das Kerngeschäft des Familienbetriebs sein. Im Sommer können Kunden außerdem viele Grillspezialitäten bestellen. Die beliebte Rostbratwurst gibt es sogar ganzjährig.

„Diese Umstellung ist wegen der schwierigen Personalsituation leider notwendig“, erklärt die Junior-Chefin Marie Nikolas. Schon seit etwa sieben Jahren sei das Unternehmen mit seinen acht langjährigen Mitarbeitern jenseits der Belastungsgrenze und musste deshalb bereits seine Öffnungszeiten verkürzen.

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„Wenn wir zwei bis drei Leute mehr hätten, könnten wir das weiterhin schaffen“, betont die 35-Jährige. Allerdings seien viele neu angelernte Mitarbeiter in den vergangenen Jahren nicht gewillt gewesen, so früh und viel zu arbeiten und hörten daher bereits nach kurzer Zeit auf. Zurzeit sind Regina Nikolas, Marie Nikolas und Monika Menzel alleine hinter der Theke.

Heimspiel-Imbiss am Stadion

Neben dem Party- und Grillservice wird die Nikolas Food und Service GmbH zumindest an einer Stelle in der Öffentlichkeit präsent bleiben: So wird es auch weiterhin zu jedem Heimspiel des BVB einen Grillstand vor dem Eingang zur Südtribüne des Stadions am Schwimmweg geben.

„Das machen wir schon seit der Bundesligasaison 2005/06“, so Marie Nikolas. „Wir bieten dort Bratwurst, Currywurst, Frikadellen, Leberkäse und Krustenbraten an.“ Inzwischen habe der Stand sogar einen eigenen Fanclub – „Zur treuen Bratwurst“.

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Alle gegenwärtigen Angebote der Fleischerei gelten noch bis zum 24. Dezember. Danach nimmt der Partyservice am 6. Januar 2020 seine Arbeit wieder auf.

Viele Hörder werden die Fleischerei vermissen

Die Nachricht von der Schließung sorgt auch auf der Facebook-Seite der Fleischerei Nikolas für großes Aufsehen.

Weniger als einen Tag nach der Bekanntmachung gab es hier schon mehr als 120 Reaktionen und rund 50 Kommentare (Stand 9. Dezember).

„Da wird Hörde prompt ein ganzes Stück unattraktiver“, kommentiert ein Nutzer. Viele weitere finden es schade und traurig, dass die Fleischerei, die neben ihrem Fleischverkauf auch einen beliebten Mittagstisch mit wechselnden Suppen, Hauptgerichten mit und ohne Fleisch und sogar Nachspeisen anbot, ihr Ladengeschäft schließt.

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Dies sei eine „schlimme Nachricht für die Dortmunder Feuerwehr, den Rettungsdienst sowie die Polizei“, findet ein anderer Nutzer – schließlich gab es in der Fleischerei auch die allseits beliebte Currywurst und eine große Auswahl an vielfältig belegten Brötchen für zwischendurch.

„Das Wichtigste ist der Partyservice. Der läuft weiter in bewährter Qualität“, sieht es eine Nutzerin von einer positiven Seite und dankt der Familie Nikolas für „tolle Jahre voller Qualität, guter Gespräche und bestem Service“.

Familienbetrieb seit 1936

In manchen Kommentaren kommt neben der Bestürzung auch etwas Trost zum Ausdruck, da das Familienunternehmen mit seinem Grillstand am Stadion zumindest als kleiner Treffpunkt weiterhin präsent bleibt.

Der traditionsreiche Fleischerbetrieb wurde 1936 von Ferdinand Till in Witten gegründet. 1982 übernahm dessen Urenkel Rolf Nikolas den Betrieb. Er selbst war zu jener Zeit im Alter von 26 Jahren der jüngste Fleischermeister in Nordrhein-Westfalen.

Vier Jahre später folgte der Umzug nach Hörde an die Graudenzer Straße 14. Besonders die belegten Brötchen und Bratwürste kamen dort bei den Arbeitern gut an. Inhaber Rolf Nikolas leitet den Betrieb bis heute.

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