Die neue Firmenzentrale der Swisslog GmbH an der Ezzestraße in Dortmund wurde jetzt offiziell eröffnet. Das Foto zeigt die Geschäftsführer der Spezialfirma für Automatisierungsprozesse (v.l.): Jens Schmale, Gerd Jennissen und Heinz Ennen.

Die neue Firmenzentrale der Swisslog GmbH an der Ezzestraße in Dorstfeld wurde jetzt offiziell eröffnet. Das Foto zeigt die Geschäftsführer der Spezialfirma für Automatisierungsprozesse (v.l.): Jens Schmale, Gerd Jennissen und Heinz Ennen. © Swisslog

Firma aus Dortmund entwickelt den „Supermarkt der Zukunft“

rnWirtschaft

Wie das Einkaufen bald aussehen könnte, darüber kann man viel bei einer Firma in Dortmund erfahren. Sie hat jetzt eine große Firmenzentrale gebaut - namhafte Unternehmen sind ihre Kunden.

Dortmund

, 23.05.2022, 07:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Während andere expandierende Firmen auf Dortmunds Top-Standorte wie den Phoenix-See, Phoenix-West oder die Stadtkrone-Ost setzen, bleibt der Automatisierungs-Spezialist Swisslog seiner Nähe zur TU und zum Technologiepark treu. Die neue Firmenzentrale wurde in Dorstfeld an der Ezzestraße 4-6 errichtet.

„Wir sind am Martin-Schmeißer-Weg stark gewachsen und profitieren unter anderem vom Onlineshopping-Boom, der bei vielen unserer Kunden dazu geführt hat, noch weiter in die Automatisierung der Logistikprozesse zu investieren. Allein durch die Corona-Pandemie haben wir beim Umsatz nochmal einen Sprung von 15 bis 20 Prozent gemacht“, sagt Europachef Jens Schmale.

Nach 30 Jahren im Technologiepark ist die deutsche Tochter des Schweizer Unternehmens Swisslog in ein hochmodernes, neues Gebäude eingezogen. Der Neubau wurde bereits im vergangenen Jahr fertig, wegen der Corona-Pandemie aber erst jetzt offiziell eröffnet.

Swisslog gehört zum Robotik-Konzern Kuka

Von Dorstfeld aus will man mit den derzeit 400 Beschäftigten seinen Beitrag zur Revolutionierung des Einkaufens leisten. Swisslog ist führend auf dem Gebiet der daten- und robotergesteuerten automatisierten Logistiklösungen und gehört nach eigener Aussage weltweit zu den Top 5 der Intralogistik-Unternehmen. Swisslog ist Teil des Robotik-Konzerns Kuka.

In der neuen Firmenzentrale von Swisslog an der Ezzestraße in Dortmund arbeiten rund 400 Beschäftigte. Unter anderem wird hier Software entwickelt, die Warenflüsse steuern kann.

In der neuen Firmenzentrale von Swisslog an der Ezzestraße in Dorstfeld arbeiten rund 400 Beschäftigte. Unter anderem wird hier Software entwickelt, die Warenflüsse steuern kann. © Peter Wulle

„Die Konsumenten haben ein immer größeres Anspruchsdenken, dem wir beim E-Commerce gerecht werden wollen und müssen. Bei den Dingen des täglichen Lebens, die man einkauft - zum Beispiel Zahnpastatuben - hält sich das Einkaufserlebnis ja in Grenzen. Dafür wird man in Zukunft nicht unbedingt mehr in einen Supermarkt oder ein Geschäft gehen müssen. Künftig werden Dinge des täglichen Bedarfs in individuell gepackten Boxen schon am Eingang oder an Abgabestellen des Einkaufszentrums bereit liegen“, sagt Andreas Werner, der Technische Leiter bei Swisslog in Dortmund.

In den Niederlanden habe man gerade einen Vertrag für ein Projekt abgeschlossen, bei dem es um Lieferungen fertig gepackter Boxen nach Hause beziehungsweise an einen Abholpunkt gehe.

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Das Schieben eines Einkaufswagens durch die Gänge werde allerdings nicht komplett verschwinden, vor allem der Besuch an der Frischetheke lasse sich nicht durch eine Automatisierung ersetzen, fügt Andreas Werner hinzu. „Es wird“, so sagt er, „wohl einen Mix geben“.

Roboter und Fördertechnik werden in großen Hallen getestet

In Dortmund unterhält Swisslog seine Zentrale für Softwareentwicklung sowie ein Technologie-Center. Hier finden der Prototypenbau und die Weiterentwicklung innovativer, datengesteuerter und robotergestützter Intralogistiktechnologien statt.

Geschäftsführer Jens Schmale (l.) und der Technische Leiter Andreas Werner (r.) freuen sich über den Einzug in die neue Swisslog-Firmenzentrale in Dortmund, an der direkt angrenzend auch zwei große Hallen zur Verfügung stehen. In den Hallen werden die programmierten Roboter und die Fördertechnik getestet.

Geschäftsführer Jens Schmale (l.) und der Technische Leiter Andreas Werner (r.) freuen sich über den Einzug in die neue Swisslog-Firmenzentrale, an der direkt angrenzend auch zwei große Hallen zur Verfügung stehen. In den Hallen werden die programmierten Roboter und die Fördertechnik getestet. „Stahlbau plus feinste Robotik, das können weltweit nur sehr wenige“, sagen sie. © Peter Wulle

„Wir entwickeln Software, die die Warenflüsse so steuert, damit das richtige Päckchen zum richtigen Ort gelangt - sowohl im Geschäft als auch beim Endverbraucher“, sagt Geschäftsführer Gerd Jennissen.

Mit einem großen Familienfest wurde die neue Firmenzentrale von Swisslog jetzt an der Ezzestraße in Dortmund offiziell eröffnet.

Mit einem großen Familienfest wurde die neue Firmenzentrale von Swisslog jetzt an der Ezzestraße offiziell eröffnet. © Swisslog

„Für die Tests der Roboter und der Fördertechnik braucht man große Hallen. Die haben wir schon vor vier Jahren hier im Gewerbegebiet in Dorstfeld gefunden. Danach ist dann die Idee entstanden, an diesem Standort auch das neue Bürogebäude zu errichten.“

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Jens Schmale sagt: „Spitzentechnologie ist für uns das A und O, mit ihrer Hilfe gestalten wir für unsere Kunden Lagerprozesse sehr effizient, nachhaltig und zukunftstauglich.“

Mit dem neuen Hauptgebäude soll dieser Prozess noch weiter optimiert werden, und es soll eine Ideenschmiede und ein Anziehungspunkt für erstklassig qualifizierte, hoch engagierte und durchaus visionäre Mitarbeitende sein. „Wir verbinden Maschinenbau mit ganz viel High Tech und Software. Stahlbau plus feinste Robotik, das können weltweit nur sehr wenige“, sagt Technik-Chef Andreas Werner.

Coca-Cola, Nestlé, dm und Rewe gehören zu den Kunden

Kein Wunder also, dass zu den Swisslog-Kunden so namhafte Unternehmen wie Nestlé, Coca-Cola, dm-drogerie markt, Rewe und Roche gehören. Sie alle möchten ihre Warenflüsse optimieren.

„Die Lager werden immer größer und es gibt gar nicht genügend Arbeitskräfte, um die Waren zu sortieren. Die Branche wächst enorm, deshalb braucht es viel Automatisierung“, so Andreas Werner.

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Schon als Swisslog 1992 mit 40 Beschäftigten im Technologiepark begann, Logistiklösungen zu entwickeln, zeichnete sich ab, dass immer mehr Waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein müssen. „Und heute“, sagt Geschäftsführer Jens Schmale, „sehen wir es ganz deutlich, dass der Warenumschlag immer schneller und kleinteiliger wird“.

In Dortmund kommt Swisslog-Technik unter anderem schon im Rewe-Frischelager auf der Westfalenhütte, bei Arvato in Aplerbeck oder auch im Ikea-Logistikzentrum in Ellinghausen zum Einsatz.

Roboter stellen die Waren für den Kunden abholbereit zusammen

Ein langjähriger Kunde ist die Drogeriemarkt-Kette dm. „Bei diesem Unternehmen setzen wir schon sehr viele unserer Automatisierungsprozesse ein“, sagt Jens Schmale. „Zum Beispiel“, ergänzt er, „wird mit dem Kassieren an der Kasse ein Auftrag im Logistikzentrum ausgelöst und die Palette für den Warennachschub gepackt“.

Und im Super- oder Drogeriemarkt der Zukunft, macht er noch einmal klar, „werden von Robotern die Waren direkt für den Kunden abholbereit zusammengestellt“.

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Um das realisieren zu können, wird und muss Swisslog noch weiter wachsen. Und das ist am neuen Firmensitz an der Ezzestraße auch problemlos möglich. „Wir haben das Gebäude großzügig geplant“, sagt Jens Schmale. Und selbst wenn die Räumlichkeiten an ihre Grenzen stoßen, punkte Swisslog mit sehr innovativen Arbeitszeitmodellen.

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