
© Frederike Schneider
Filiale des Modehändlers Gina Tricot ist geschlossen
Westenhellweg
Vor allem Dortmunds junge Frauen dürfte es enttäuschen: Das Modegeschäft Gina Tricot am Westenhellweg ist jetzt geschlossen. Das Aus kündigte sich bereits an.
Vom Jerseyshirt zum international angesagten Label für günstige Frauenmode, das ist die Erfolgsgeschichte der schwedischen Marke Gina Tricot. Nicht nur in Dortmund ist das Unternehmen jetzt auf dem Rückzug.
Bereits Ende Juni hat die Deutschland-Tochter des schwedischen Modehändlers am Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt. Schon damals berichtete das Fachmagazin „Textilwirtschaft“, dass das Mutterunternehmen angekündigt habe, sämtliche Läden hierzulande schließen und die Mitarbeiterinnen entlassen zu wollen. Nun wurde das Geschäft am Westenhellweg geschlossen.

Die Deutschlandtochter von Gina Tricot hat in Düsseldorf Insolvenz angemeldet. Mit diesen Worten an der Eingangstür verabschieden sich die Dortmunder Mitarbeiterinnen von ihren Kundinnen. © Frederike Schneider
„Liebe Kunden, wir danken euch für die jahrelange Treue und euer Vertrauen“, steht auf einem weißen Blatt Papier in der Eingangstür der Filiale gegenüber der Thier-Galerie. Und weiter heißt es: „Ab dem 28.08.2020 bleibt diese Gina Tricot Filiale geschlossen.“
Modebranche steckt in einer großen Krise
Gina Tricot in Deutschland ist mit den wirtschaftlichen Problemen lange nicht allein. Die ganze Modebranche steckt in der Krise. Etliche Firmen kämpfen ums Überleben. Darunter sind viele bekannte Namen wie Esprit, Tom Tailor oder auch die Kölner Damenmode-Kette Appelrath Cüpper sowie das Modeunternehmen Hallhuber.
Die Corona-Krise hat viele Unternehmen der Textilbranche in Schieflage gebracht, etlichen ging es auch schon zuvor nicht gut. Dafür hatten der Siegeszug des Onlinehandels und der Erfolg von Fast-Fashion-Anbietern wie Primark oder Zara gesorgt.
Gina Tricot eröffnete 2012 im ehemaligen Quelle-Haus
Die Zeiten erwartungsvoller Geschäftseröffnungen scheinen in der Modebranche vorbei zu sein. 2012 war das Gina-Tricot-Geschäft im ehemaligen Quelle-Haus auf 600 Quadratmetern unter großem Jubel bei den vor allem jugendlichen Kundinnen eröffnet worden. Es war damals deutschlandweit die zehnte Filiale und vor der Öffnung des Geschäfts hatte sich auf dem Westenhellweg schon eine lange Schlange gebildet.

So war es 2012: Als Gina Tricot die Filiale im ehemaligen Quelle-Haus am Westenhellweg am 16. März mittags um 12 Uhr öffnete, hatte sich eine lange Schlange gebildet. © Dieter Menne (Archiv)
Gegründet wurde Gina Tricot 1997. Zunächst gab es dort vor allem Jerseyshirts - in 12 Filialen ausschließlich in Schweden. Heute zählt Gina Tricot nach eigenen Angaben über 160 Niederlassungen in Skandinavien und betreibt außerdem Online-Shops in ganz Europa. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in der westschwedischen Stadt Borås. Für den deutschen Markt wurde die Gina Tricot GmbH gegründet.
Dieser Bericht wurde unter Verwendung von dpa-Material erstellt.
Nach mehreren Stationen in Redaktionen rund um Dortmund bin ich seit dem 1. Juni 2015 in der Stadtredaktion Dortmund tätig. Als gebürtigem Dortmunder liegt mir die Stadt am Herzen. Hier interessieren mich nicht nur der Fußball, sondern auch die Kultur und die Wirtschaft. Seit dem 1. April 2020 arbeite ich in der Stadtredaktion als Wirtschaftsredakteur. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport: Laufen, Mountainbike-Fahren, Tischtennis, Badminton. Außerdem bin ich Jazz-Fan, höre aber gerne auch Rockmusik (Springsteen, Clapton, Santana etc.).
