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Nach tragischem Feuerwehreinsatz: Heiko Eigenbrodt adoptiert Meerschweinchen Emil
Tierische Geschichten
Es war kein spektakulärer Einsatz der Feuerwehr, aber einer mit einem tragischen Ende. Zurück blieben fassungslose Angehörige – und auch Tiere. Darunter auch ein Meerschweinchen.
Es ist einer der Einsätze gewesen, die man als Feuerwehrmann nicht so gerne erlebt. Hauptbrandmeister Heiko Eigenbrodt (47) wurde mit seinen Kollegen zu einem medizinischen Notfall gerufen. Es handelte sich um eine Frau, für die jedoch jede Hilfe zu spät kam. Sie starb noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte.
„In der Wohnung trafen wir auch noch zwei Brüder der Verstorbenen an, die mit der Situation völlig überfordert waren“, sagt der 47-Jährige. Er habe dann noch psychologischen Beistand bei den Hinterbliebenen leisten müssen.

Till, Lia (mit Emil auf dem Arm) und Finn kümmern sich um die Meerschweinchen im Hause Eigenbrodt. © Eigenbrodt
In der Wohnung der Frau befanden sich aber auch mehrere Tiere. Hasen, Hamster und ein Meerschweinchen. „Die Tiere waren in einem guten Zustand, aber keiner der Angehörigen wusste so recht, was man nun machen sollte. Da hab ich auch das Meerschweinchen Emil gesehen“, erzählt Heiko Eigenbrodt. „Und ich dachte mir, bevor Emil jetzt im Tierheim landet, nehme ich ihn mit.“
Mit dem Einverständnis der Hinterbliebenen durfte der Hauptbrandmeister das Meerschweinchen Emil in seine Obhut nehmen. Und die Sympathie für das kleine Tier hat auch einen guten Grund.
Im Hause Eigenbrodt leben schon zehn Meerschweinchen
„Wir haben zu Hause schon zehn Meerschweinchen“, erklärt Heiko Eigenbrodt. Und Emil sei auch nicht das erste, das der Hauptbrandmeister, der seinen Dienst auf der Feuerwache 4 in Hörde versieht, von seinen Einsätzen mitgenommen hat.
„Vor gut anderthalb Jahren habe ich auch schon einmal eins aus einer Brandwohnung gerettet“, sagt Heiko Eigenbrodt. Im Hause Eigenbrodt war die Freude über Emil groß. Meerschweinchen sind ein großes und verantwortungsvolles Hobby der drei Kinder Lia, Till und Finn, die sich liebevoll um die kleinen Tiere kümmern.
Im Sommer leben die Tiere draußen und pflegen den Rasen
Zwischen fünf und neun Jahren liegt die Lebenserwartung der Tiere. Auf Emil, der gerade einmal ein halbes Jahr alt ist, wartet also noch eine goldene Zukunft. Im Sommer laufen die Meerschweinchen im Garten der Familie Eigenbrodt herum, natürlich in Gehegen.
Und die Tiere bedanken sich auf ihre Weise für die gute Pflege. „Ich hab schon seit zwei Jahren keinen Rasen mehr mähen müssen. Die Tiere halten den so kurz, das ist unglaublich“, sagt Heiko Eigenbrodt.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
