Feuerwehr seit Tagen bei Silobrand am Dortmunder Hafen Löscharbeiten dauern noch weitere 48 Stunden

Silobrand am Hafen unter Kontrolle - aber Löscharbeiten dauern noch an
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Ein Glutbrand schwelt seit Samstag, 27. Januar, in einem Silo am Dortmunder Hafen. Raps habe sich allem Anschein nach durch Regenwasser selbst entzündet.

Der Löschvorgang ist langwierig und muss mit Gas durchgeführt werden. Nach einem langen Einsatz von etwa 48 Stunden ist der Brand unter Kontrolle, die Löscharbeiten aber noch nicht vorbei.

Das Silogebäude am Dortmunder Hafen.
Pressesprecher der Feuerwehr Matthias Kleinhans erläutert, was nach dem Ende des eigentlichen Einsatzes nun vor Ort passiert. © Wibbeke

Um den Brand zu löschen, könne man kein Wasser verwenden. Wie bei anderen Silobränden würde die Verwendung von Wasser dazu führen, dass das Getreide aufquillt und dadurch viel schwerer wird.

„Das Silo könnte einstürzen oder zumindest aufplatzen, daher ist bei Silobränden kein Wasser zu verwenden“, sagt Feuerwehrsprecher Matthias Kleinhans am Montag, 29. Januar, vor Ort.

Feuer mit Stickstoff bekämpft

Stattdessen werde Stickstoff in das Silo gefüllt. Damit soll der Glutbrand erstickt werden. Eine langwierige Aufgabe, wie Kleinhans mitteilt: „Mit 200 Kubikmetern die Stunde wird Stickstoff ins Silo eingeleitet. Das wird auch noch bis Donnerstag so fortgeführt.“

Gleichzeitig stehe die Feuerwehr mit dem Betreiber in Kontakt, der regelmäßig die Stickstoffkonzentration vor Ort messen kann. Während der anfänglichen Löscharbeiten haben das jeweils die Einsatzkräfte gemacht. Kleinhans: „Wir wollen die Sauerstoffkonzentration unter zwei Prozent halten, und das über 48 Stunden, sodass wir ein Weiterglimmen im Silo verhindern.“

Einsatzkräfte nach 48 Stunden abgezogen

Um diesem komplexen Brand Herr zu werden, waren bis zum Abschluss der letzten Maßnahmen etwa acht bis zehn Einsatzkräfte vor Ort. Teils kamen auch ABC-Einsatzkräfte, Drohnen mit Wärmebildkameras und ein extra hinzugezogener Fachberater hinzu, mit denen der Einsatz koordiniert wurde.

Seit etwa Montagnachmittag um 14 Uhr befinden sich kaum noch Einsatzkräfte am Silo am Dortmunder Hafen. Einzig und allein der große, stetig brummende Stickstofftank pumpt unter Aufsicht einzelner Feuerwehrleute das Gas ins Silo.

Zu sehen ist vom Brand dementsprechend vor Ort nichts mehr. Schon vorher spielte sich das Geschehen maßgeblich im Gebäude ab, da ein Glutbrand nicht unbedingt große, sichtbare Flammen hervorbringt, doch seit Montagnachmittag sind auch alle Feuerwehrfahrzeuge weg, die auf den Brand hindeuteten.

Wohl riecht man den Brand aber noch. Rund um das Silo kommt einem ein stark beißender Geruch entgegen. Eine Gefährdung durch das Einatmen bestehe jedoch nicht.

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Selbstentzündung von Getreide

Es ist nicht unüblich, dass sich Getreide wie Heu oder Raps von selbst entzündet. Wenn im Getreide lebende Bakterien mit zu viel Wasser in Kontakt kommen, können sie chemisch reagieren. Dabei entsteht Wärme. Wenn diese zu groß wird, kann sich das Getreide entzünden – bis hin zu einem ausgewachsenen, lodernden Brand. Besonders betroffen sind von dem Phänomen Heuballen, die in Plastik eingewickelt werden. Oft spürt man die entstehende Wärme beim bloßen Anfassen.

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