Update Montag (29.1.), 14.45 Uhr
Wie unsere Reporterin vor Ort berichtet, ist der Einsatz inzwischen beendet. Noch bis Donnerstag (1.2.) muss aber wohl Stickstoff ins Silo gepumpt werden.
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Es brennt in einem Silo am Dortmunder Hafen - dieser Notruf hat die Feuerwehr Dortmund am Samstagvormittag (27.1.) um kurz nach 11 Uhr erreicht. Seitdem sind die Einsatzkräfte auf dem Gelände einer Agrarprodukte-Firma im Einsatz. Seitdem bekämpft man einen Glutbrand in dem Silo, in dem rund 140 Tonnen Raps gelagert sind.
Schnell war klar, dass sich die Löscharbeiten kompliziert gestalten werden: Denn mit Wasser löschen ist in diesem Spezialfall nicht möglich. Das Silo könnte das zusätzliche Gewicht nicht tragen und einstürzen, erklärte Feuerwehr-Sprecher Tom Noquer.
Stickstoff als Löschmittel
Unterstützt von einem hinzugezogenen Fachberater entwickelten die Einsatzkräfte einen Plan, um das Feuer zu löschen: Es wird Stickstoff in das Silo eingeleitet. Das nicht-brennbare Gas hat zum einen eine leicht kühlende Wirkung. Zum anderen verdrängt es den Sauerstoff aus dem Silo, sodass der Glutbrand erlischt, so Noquer.
Eine Löschmethode, die dauert: Auch am Sonntagvormittag waren noch acht Feuerwehrleute am Hafen im Einsatz, berichtet Martin Rammelmann vom Lagedienst der Feuerwehr am Sonntagmorgen. „Es wird weiterhin Stickstoff in das Silo hineingeblasen.“ Alle 30 Minuten wird gemessen, wie hoch der Sauerstoffgehalt noch ist.
Einsatzende frühestens Montagabend
48 Stunden lang muss der Sauerstoffgehalt unter 2 Prozent liegen, so Rammelmann. Erst dann kann man davon ausgehen, dass keine Glut mehr vorhanden ist. Der Schwellenwert von unter 2 Prozent ist seit dem späten Samstagabend erreicht, so der Sprecher.
Frühestens am späten Montagabend ist also mit dem vollständigen Erlöschen des Glutbrandes zu rechnen. Bis dahin wird weiterhin alle 30 Minuten kontrolliert, ob der Sauerstoffgehalt noch unter 2 Prozent liegt.
Regenwasser als Brandursache
Was Rammelmann betont: „Es ist eine statische Lage. Wir müssen ja nur beobachten und alle 30 Minuten messen.“ Das Einleiten des Stickstoffs habe eine Fachfirma übernommen. Es muss ständig nachgeleitet werden, weil an anderer Stelle Druck vom Silo abgelassen werden muss, damit der Druck durch das Zuführen des Gases nicht zu hoch wird.
Entstanden ist der Glutbrand wohl, weil über Löcher im Dach des Silos Regenwasser eingedrungen ist. „Die Vermischung von Wasser und dem Raps hat beim Zersetzungsprozess zu einer Wärmeentwicklung geführt, wodurch ein Glutbrand entstanden ist“, so Tom Noquer.
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