Gerade so gepasst: So sah es aus beim Feuerwehr-Einsatz am Dienstag im Kreuzviertel.

© Feuerwehr Dortmund

Feuerwehr und Falschparker: „Da schreit einer um Hilfe und ich komme nicht durch“

rnInnenstadt-Parken

Parken in zweiter Reihe – nicht so schlimm? Hauptsache, ein Krankenwagen kommt durch? Die Feuerwehr warnt: Wer so parkt, kann schlimmstenfalls selbst Schuld sein an seinem eigenen Feuertod.

Dortmund

, 19.06.2021, 10:12 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn's eng wird, wird's eng. So wie am Dienstagabend: Eine meterhohe Rauchsäule im Kreuzviertel, die Feuerwehr weiß genau, wohin sie muss. Aber kann sich nicht sicher sein, dass sie tatsächlich dorthin kommt.

„Auf dem Hinweg kann es mitunter schon mal schwierig werden“, sagt Andreas Pisarski, Sprecher der Feuerwehr in Dortmund. Soll heißen: Autos, die in zweiter Reihe parken, auf Kreuzungen oder dort, wo es zwar geduldet wird, aber nicht erlaubt ist – all das kostet wertvolle Zeit. In Sekunden, in denen es vielleicht darum geht, Menschenleben zu retten.

Vor der Baumscheibe parken? Brandgefährlich

„Die Kollegen bemühen sich, möglichst zügig, dahin zu kommen“, unterstreicht Pisarski. Aber: Nicht nur im innerstädtischen Bereich sei das schwierig, beziehungsweise: überall dort, wo Parkraum und Straßen eng seien.

„Parken ist immer nur da erlaubt, wo es gekennzeichnete Flächen gibt“, verdeutlicht Pisarski. Die zweite Reihe und der Platz vor einer Baumscheibe gehören nicht dazu. Am Dienstagabend beispielsweise sei genau das zum Problem geworden. Zumal: zu dieser Uhrzeit.

Durchpassen alleine? Das reicht nicht

Etwa um 17.30 Uhr sei man im Kreuzviertel angekommen. Also „zu einer Zeit, in der der eine oder andere versucht, auch einen Parkplatz zu finden“. Und dann würde eben in zweiter Reihe oder neben einem Baum geparkt. Der Drehleiterwagen passe zwar vorbei.

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„Aber das reicht so gerade eben, um mit dem 2,50 Meter breiten Wagen vorbeizukommen.“ Wenn man stehenbleibe und die Leiter ausfahre, müsse man allerdings noch die Stützen links und rechts ausfahren. Ansonsten: Hebelwirkung, und das Fahrzeug kippt.

Ein Problem, das es nicht nur in der Innenstadt gibt

„Das ist eine Problematik, die es in allen Stadtbereichen gibt“, verdeutlicht Pisarski. Und, so die Beobachtung der Feuerwehr: „Grundsätzlich ist es schon so, dass immer mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Und die brauchen eben immer mehr Parkplätze.“ So wie am Dienstag im Kreuzviertel.

Nur mit Mühe hievten sich die großen Fahrzeuge bis zur Großen Heimstraße vor. Nach dem Einsatz mussten einige Wagen rückwärts durch die Schillingstraße zurücksetzen. Dahinter: ein Feuerwehrmann, der genau schaute, dass auch ja kein Spiegel abgefahren wurde.

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„Sehe ein Haus und komme nicht durch“

Im Vorfeld von Bauarbeiten sei man deshalb ja immer mit im Boot. Stichwort: „vorbeugender Brandschutz“. Wird die xy-Straße zwischen Hausnummer 26 und 42 erneuert, muss sichergestellt sein, dass die Feuerwehr löschen kann, falls Nummer 32 brennt. Oder 38 oder 28. Auf Falschparker kann man sich aber nicht vorbereiten.

„Ganz extrem ist es“, so Pisarski, „wenn ich einen Brand relativ am Ende einer Sackgasse habe. Ich sehe, am Ende brennt ein Haus und da steht einer im Fenster und schreit um Hilfe.“ Aber dazwischen steht ein Auto, rücksichtslos geparkt.

„Es könnte sogar sein Auto sein. Stellen Sie sich das vor: Man steht im Fenster und die Feuerwehr kommt nicht durch, weil man selbst so geparkt hat.“

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